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Autor: Reinhard

Holland vom Süden in den Norden 06.2018

Holland vom Süden in den Norden 06.2018

Die erste gemeinsame Reise mit dem Wohnmobil startet am 20.06.2018. Unser erstes Ziel kennen wir schon , Renesse Schouwen-Duiveland. Das Wetter ist noch etwas durchwachsen aber es soll ja jeden Tag besser werden.

Auf den Kirchturm mussten wir natürlich rauf.

Schon am nächsten Tag war das Wetter besser und wir konnten einen langen Standspaziergang genießen

(Möwenpick)

und den Möwen beim Mittagessen zusehenund den Seehunden beim Mittagsschlaf.

Tolle Straßen für Fahrradfahrer.

Etwas im Verborgenen ein wunderschönes Schloss aus dem Jahre 1613 entdeckt. Dieses Schloss hat viel erlebt, schöne Zeiten, berauschende Feste, aber dort spielten sich auch hässliche Geschichten zum Ende des zweiten Weltkrieges ab.

Am Abend besuchten wir dann noch das Lokal ” Tapje” und stiegen anschließend die Treppen zu den Dünen rauf. Dort oben hat man einen schönen Ausblick auf das Meer, den Strand und den stimmungsvollen Sonnenuntergang. Auf der Bank dort oben saßen schon drei Personen und damit die nicht so einsam blieben, setzten wir uns dazu. Nach anfänglichen schüchternen Gesprächsversuchen entwickelte sich aber schon bald eine tolle Gesprächsrunde die nicht nur interessant, sondern recht lustig wurde. Ein schöner Abend. 🙂

Auf dem Campingplatz wurden wir zu sportlichen Höchstleistungen getrieben. 😉

Renesse hat uns sehr gut gefallen und nun ist Domburg auf Zeeland unser nächstes Ziel.Ein Selfie , cheeese

und einmal von anderen fotografiert werden.

Das Wetter ist super, nur der Wind ist etwas kalt.

…it s Tea Time

Möwenblick und Blick Richtung Westkapelle

  Campingplatz

Fahrt nach Westkapelle

…da kommt auch schon die Leuchtturmwärterin 😉

Mir fällt nur das Wort “pervers” ein . Wie schlimm musste das gewesen sein, aus so einem Boot raus zu rennen , direkt in die Kugeln des Feindes.

Neben dem Landungsboot wir auch ein kleiner Landungspanzer ausgestellt.

Da gefällt mir das nächste” Gefährt” wesentlich besser  Wir genießen das schöne Wetter, das Meer und den Strand.

Der Weg ist das Ziel. Einfach den Gedanken mal freien Lauf lassen…..

…und Petra freundet sich zwischendurch mit den Einheimischen an. 😉

Unsere neuen netten Camp-Nachbarn kommen mit einer Goldwing mit Anhänger und einer Honda. Sie waren zu einem Goldwingtreff in den Alpen. Leider hat sie dort ein schweres Gewitter mit dicken Hagelkörnern ( Tennisballgröße) erwischt und ihr Zelt zerschlagen. Abends gehen wir gemeinsam in ein Restaurant und schauen und das Fußballspiel, Iran:Portugal , an, es ist schließlich Fußbalweltmeisterschaft. ( Was uns aber spätestens in ein paar Tagen nicht mehr so interessiert) 🙁

In Heeg haben wir uns mit Harry und Gaby verabredet und es gibt ein kleines Familientreffen. 😉  … manche übernachten in einem First Class Zimmer, andere buchen eine Suite oder gar die Hochzeits- oder Präsidentensuite 😉 Harry und Gaby mussten das natürlich noch toppen und übernachteten in einem Sechsbettzimmer. Das hat natürlich praktische Vorteile, weil man nichts in Schränken aufhängen muss, sonder jeder hat ein Bett zum Schlafen und zwei Betten um die Klamotten drauf zu legen. 🙂

Heeg ist ein geselliges kleines Dorf mit ganz viel Wassersportaktivitäten. Mit dem Boot, was man im Hintergrund sieht, wurden früher Aale bis nach London verschifft.

“Man hat mich beschissen….”  🙁    das merke ich allerdings erst später. Wir waren lecker essen gewesen und hatten draußen einen schönen Platz an der Sonne erwischt. Leider hat wohl eine der Möwen beim Überfliegen meiner Cape ihren natürlichem Bedürfnis freien Lauf gelassen. Grrrrr… 🙁  das war wohl schon ein schlechtes Vorzeichen für das Fußballspiel am nächsten Tag.

Sneek muss man mal gesehen haben. Ein schönes gemütliches Städtchen.

😉 die Stadt ist auch bekannt für ihre guten “Capefachgeschäfte” . Mit drei Frysland Capen fahren wir wieder zurück nach Heeg.

Das Fußballspiel Südkorea:Deutschland gewinnt Südkorea mit 2:0 und erleichtert uns damit unsere Rundreise, da unser Interesse am Fußball sich merklich abkühlt . 🙁

Für Harry und Gaby gehts wieder nach Hause und wir fahren weiter über den großen Damm nach Julianadorp.

Die ehemaliegen Bunkeranlagen bieten eine fantastischen Ausblick.

 

Krabbenkutter

…und dann fahren wir zur Ferienhausanlage Keizerskroon und schauen uns das Haus Sonne 237 an . 🙂

Unterwegs treffen wir auf einen hübschen Graureiher.

Am Strand und im Strandrestaurant ist viel los. Mein neuer Freund ( 🙂  dritter von links) erklärt mir das er Holländer also” Dutch” ist und er kommt von einer der Inseln vor der Südamerikanischen Küste im der Nähe von Venezuela. Heute heiratet die Tochter seiner Schwester. Wir verabschieden uns mit Faust gegen Faust und wünschen uns einen schönen Tag.

Petra und unser netten Campnachbarn , Dietmar und Katja bleiben im Hintergrund ( siehe Pfeile)

So sah unser Platz in Julianadorp aus. Im Hintergrund unsere Fahrräder auf dem Fahrradständer und dahinter der Wäscheständer. Die Sturmleinen für die Markise sind noch Marke Eigenbau und werden demnächst durch Original Thule Bänder ersetzt. Da es an der See doch manchmal ganz schön windig werden kann, ist das einfach sicherer wenn die Markise ordentlich abgespannt ist.

Zum Ende des Urlaubs noch ein Gruppenfoto mit unseren netten Nachbarn Katja und Dietmar. Wir drücken euch die Daumen dass ihr auch bald stolze Besitzer eines eigenen Wohnmobils seid. 🙂

Noch einmal genießen wir den Strand , das Meer und das schöne Wetter.

Zum Abschied kommen alle Strandmöwen 😉 um sich von uns zu verabschieden.

Der Blick zurück….

… es war eine wunderschöne Tour durch Holland,( ne , man sagt ja Niederlande) Das Wetter war schön , etwas windig und wir waren jeden Tag unterwegs. Das Fahrradfahren, die Standspaziergänge und vor allem die viele frische Seeluft hat uns unheimlich gut getan. Die gemütlichen Städte, das schöne weite flache Land, aber vor allem die vielen netten Menschen denen wir begegnet sind, haben unsere Reise zu einem tollen Erlebnis werden lassen. 🙂

Heeg

Heeg

Heeg (Heech) April 2018

Heeg oder wie die Holländer, …ups… die nördlichen Holländer sind ja gar keine Holländer sondern Friesen, sagen ,Heech. Egal , es ist ein schönes kleines Dorf und so etwas wie ein ElDorado für Segler und Bootenthusiasten. Wir haben Ende April, das Wetter ist durchwachsen und Dank meines Navis, habe ich den Ort auch gut gefunden. Es soll eine Überraschung werden. Mein Bruder und Familie wollen hier am Wochenende ein Boot zu Wasser lassen.

Der Campingplatz sieht gemütlich aus, der Platzwart ist freundlich und ich suche mir einen schönen Platz. Super dass ich jetzt eine Rückfahrkamera habe. Das rangieren klappt hervorragend. Am Eingang steht ein ” rustikales Wohnmobil” welches die besten Jahre wohl schon länger hinter sich hat.Auf der anderen Seite steht eine umfunktionierte Telefonzelle 🙂 und etwas weiter ist ein kleines Gehege mit extra morgendlichen Weckern. das ganze in direkter Nachbarschaft zu einer Schafsweide. Na ja , ein schwarzes Schaf gibt es wohl mindestens in jeder Familie. Black and white, und bei denen gibt es keine rassistische Vorurteile. Also wie gesagt, ein toller Campingplatz.

Mit dem Fahrrad fahre ich in die Stadt und suche mal den Weg zum Hotel, wo morgen wohl die Anderen ankommen. Das Städtchen hat sich für morgen raus geputzt. Nicht weil mein Bruder mit Familie kommt, sondern morgen ist in den Niederlanden “König Tag”. Kleine Häuser, enge gepflasterte Gassen und überall Grachten und schöne Boote. Ein gr0ßes, altes Holzboot, mit dem früher Aale bis nach London transportiert wurden, muss ich unbedingt fotografieren. Am späteren Nachmittag gehts dann zurück zum Campingplatz. Mir gefällt das Leben im Wohnmobil. Musik hören, Beine hochlegen und lesen. Toll.

Am nächsten morgen fahre ich zum Einkaufen wieder in die Stadt und am Nachmittag ein zweites Mal . In der Stadt ist jetzt richtig viel Betrieb. Für die Kinder wurde eine große Hüpfburg aufgebaut und für die Erwachsenen spielen einige Kapellen. Eine tolle Stimmung überall in der Stadt. … und viel und laute Musik.

Dann fahre ich weiter zum Hotel. Mh… was soll ich sagen, die Überraschung fällt leider aus. Ein Anruf klärt die Lage. Mein Bruder liegt mit Fieber und Grippe zu Hause im Bett. Zum Glück treffe ich aber noch meine Nichte und Familie, die hier mit Vereinskollegen das Schiff startklar machen wollen. Gemeinsam wühlen wir uns nochmal durch die Partymeile und genießen den Trubel und ein paar leckere Sate Spieße. Wir schießen schnell noch einige Familienfotos für die Daheim gebliebenen und dann gehts wieder zurück. Auf dem Rückweg fängt es leicht an zu regnen. Das macht einem kleinen Jungen, der sein Lämmchen spazieren führt aber nichts aus.

Da das Wetter die nächsten Tage nicht besser werden soll, geht es morgen wieder zurück nach Hause.

 

Zum Äquator (Kenia 1980)

Zum Äquator (Kenia 1980)

so sah das damals ( 1980)  im Reisekatalog aus.

Wir starten in Düsseldorf und fliegen bei miserablem Wetter bis Frankfurt. Bei so einem Wetter macht das Fliegen keinen Spaß. In Frankfurt steigen wir um in das Flugzeug dass uns nach Mombasa bringen soll. Der Flug im größeren Flugzeug und in größere Höhe ist wesentlich ruhiger aber dafür dauert er auch länger. Am nächsten Morgen landen wir ziemlich unausgeschlafen  auf dem ” Jomo Kenyatta Flughafen” in Mombasa. Als die Türen der Maschine geöffnet werden , schlägt uns die feucht warme Treibhausluft entgegen. Die Treppe runter und zu Fuß geht´s  zum Flughafengebäude wo wir die Einreiseformalitäten erledigen und etwas Geld wechseln. Wie in fast jedem anderen Reiseland warten große Reisebusse auf die Touristen. Nur für uns wartet etwas abseits ein kleiner VW Bus. Wir vier (Angelika, Udo, Petra und ich) und ein weiterer Gast steigen in den VW und die Fahrt geht los. Zuerst sehen wir viel Grün rechts und links der Straße aber dann kommen die ersten Häuser in Sicht. Die Häuser haben alle Gitter vor den Fenstern und zwischen den Häusern stehen Lehm- oder  Wellblechhütten,  oder einfach nur Plastikplanen. Das sieht alles sehr ärmlich aus. Wir erreichen das ” Castle Hotel” und steigen aus. Überall und um uns herum nur schwarze Hautfarbe. Was ist das denn für ein komisches Gefühl , wir sind Außenseiter. Auch dieses Gefühl ist etwas gewöhnungsbedürftig. Wir gehen mit unseren Koffern in das Hotel und bestellen erst mal eine Coca Cola. Das Eis im Glas schütten wir heimlich in die Blumenkisten, da wir auf keinen Fall Durchfall bekommen wollen. Das wäre fatal, vier Personen auf engstem Raum im VW-Campmobil und dann Dünnpfiff.

Nach einiger Zeit werden wir abgeholt und zu unserem Campmobil gebracht. Wir übernehmen den Wagen und kaufen erst mal noch ein. Wasser, Brot und andere Lebensmitte für unsere Campingzeit in den nächsten Wochen.

Linksverkehr, und Udo als erfahrenster Autofahrer fährt als erster. Erstmal raus aus dem Gewimmel von Mombasa und ab Richtung Voi und Nairobi.  Nach einiger Zeit auf der Hauptstraße müssen wir anhalten, es riecht etwas nach Gas und die Füße sind nass. Der Gaskühlschrank ist während der Fahrt ausgegangen und eine große Wasserflasche ist geöffnet umgekippt. Na Prima, also Kühlschrank erst mal aus und dann das Wasser rauspitscheren und den Boden trocken reiben. Weiter geht`s. In Bucuma biegen wir ab und erreichen den Tsavo Nationalpark.

“Heia Safari” … jetzt kann das Abenteuer beginnen.

Das erste Tier das wir zu sehen bekommen ist diese Thomsen Gazelle. Whow, toll. Wir fahren weiter und sehen noch andere Tiere, vor allem die hoch aufragenden Giraffen sind ja unübersehbar. Die Wege die wir fahren sind aus rötlichem Sand und sehen aus wie Wellblech. Nach einiger Zeit ist der Weg aber zu ende und wir stehen vor einem kleinen Wasserlauf. Udo fährt einmal im Kreis und fragt was er jetzt machen soll, weiterfahren durch den Bach oder zurück.” Mhh??”  Keiner sagt was. ” Dann fahr ich jetzt da durch” … da wieder keiner etwas sagt fährt Udo unseren VW-Bulli in den kleinen Fluss und schwups… stecken wir fest. Ich öffne die Schiebetür, steige aus und stehe fast bis zu den Knien im Schlamm. Was nun?

Wo Wasser ist kommen auch die Tiere zum trinken, Elefanten vielleicht Löwen. Wenn es weitab in den Bergen geregnet hat, kann aus so einem kleinen Bach ganz schnell ein reißender Fluss werden. Also, wir müssen hier raus, hier weg, aber wie?

Das Wasser in den Tropen kann auch viele Krankheiten verursachen , zum Beispiel die Bilharziose. Ist im Moment aber eher Zweitrangig, wichtiger ist, wir müssen hier raus.   Udo fragt noch was ich denn mit meinen Schuhen mache, aber ich stehe ja schon tief drin in dem Modder und überlege, wie wir den Wagen wieder flott kriegen.

Wir zerlegen die Colakiste aus Holz und versuchen im Schlamm den Wagenheber darauf zu befestigen, um dann den Wagen hoch zu bocken. Klappt nicht, auch nicht als wir aus der Umgebung noch Äste und trockenes Holz suchen und darunter legen. Aussichtslos. Zum Glück sehen wir aber auch keine wilden Tiere wie Löwen in der Nähe, nur ein paar Giraffen, aber die sind weiter weg. Schei.. was machen wir denn jetzt? Nach einiger Zeit hören wir plötzlich Motorengeräusch und tatsächlich kommt ein PKW auf der anderen Seite des Baches an. Es sind Amerikaner , die mit Ihrem Schiff in Mombasa angelegt haben und ihre Freizeit für einen kurzen Besuch im Nationalpark nutzen. Wir erklären ihnen kurz unsere Situation und der Fahrer erklärt sich bereit mich zu den Rangern zu bringen. Die haben sicherlich Erfahrung mit solch einer Situation und können helfen. Ich steige mit meinen vermotschten Schuhen ins Auto und los geht´s .Wir fahren Richtung Voi und kommen zu einem kleinen Ort mit ein paar Hütten, in denen die Ranger hier wohnen.  Es dauert eine Weile bis die Ranger verstehen was los ist. Sie laden ein Drahtseil in ihren Geländewagen und dann geht`s zurück zu den anderen.

Unser VW-Bus wird aus dem Schlamm gezogen und wir bezahlen einen stolzen Preis, wahrscheinlich viel zu viel, weil wir uns auch nicht so gut verständigen können. Aber, das Wichtigste ist , wir können weiterfahren. Wir sind eine Erfahrung reicher und fahren nun Richtung Voi Safarilodge. Während wir fahren wird es auf einmal dunkel.  Hier am Äquator gibt es ja kaum eine Dämmerung, zwischen Taghell und Stockdunkel liegen vielleicht gerade mal 20 Minuten. Im Dunkeln fahren wir vorsichtig weiter als plötzlich vor uns auf dem Weg große dunkle Schatten zu sehen sind. Elefanten. …. und eigentlich ist es verboten nachts im Nationalpark mit dem Auto zu fahren. Wir halten an und warten. Kein Zaun , kein Wassergraben , nichts was uns vor diesen riesengroßen Tieren schützen könnte. Plötzlich kommt hinter uns ein weiteres Auto. Es ist ein Geländefahrzeug mit einem Ranger der an uns vorbeifährt und sich langsam den Elefanten nähert. Er tritt kurz mal das Gaspedal, so dass der Motor etwas lauter wird und die Elefanten ziehen weiter und geben den Weg frei. Puh, jetzt können auch wir weiterfahren, jetzt wissen wir ja wie es geht. Wir erreichen die Voi Safarilodge und fragen ob wir auf dem Parkplatz für eine Nacht mit unserem VW-Camper stehen bleiben dürfen. Nein, ist nicht erlaubt. Wir müssen wieder zurück fahren und nach ca 20 Minuten Fahrt sehen wir im Scheinwerferlicht ein Pappschild ” Campside” . Ok, wir biegen in den Weg ein und sehen einen Platz mit zwei Hütten. Wir halten an, sind hundemüde und kaputt. Petra und ich gehen zu einer der Hütten. Dort ist eine Toilette,eine Dusche und ein Waschbecken. Also , Zähne putzen , einmal das Gesicht abwischen und dann ab in die Falle. In der Nacht bekommen wir noch Besuch, wahrscheinlich ein Ranger der nach dem Rechten sieht, aber davon bekommen Angelika und ich nichts mit , wir schlafen tief und feste. Anders sieht das bei Petra und Udo aus, die beiden hören zwar dass da jemand vorsichtig an das Auto klopft, aber sie rühren sich nicht , sagen keinen Pips und merken nur wie der Schweiß den Rücken runter läuft.

Genau so schnell wie es abends dunkel wird , wird es morgens wieder hell und die Sonne brennt sofort kräftig. Wir stehen auf und schauen uns nach einem schattigen Platz für unseren Frühstückstisch um. Wir decken den Tisch so ca 10 m vom VW-Camper entfernt. Und dann plötzlich geht es schnell. Wir stehen noch am Auto als ein großer Pavian auf unseren Tisch springt, sich das Brot schnappt und schwups, ist er auch schon weg. Unser Frühstück fällt also sehr spartanisch aus, etwas Kaffee mit Butterkeksen. Ok , das muss reichen. Irgendwie drängt sich mir der Begriff ” Greenhorn” auf und ich verstehe die Bedeutung des Wortes. Wir sind einfach zu unerfahren für solch eine Tour. Ok, wir lernen ja und geben unser bestes. Zuerst mal kurz die vermotschten Sachen von gestern waschen.Dann fahren wir nochmal zur Safari Lodge und genießen die tolle Aussicht bei Tageslicht. und sehen auch gleich einen großen Wasserbüffel.

Wir verlassen den Tsavo Nationalpark, kaufen in Voi neues Brot und andere Lebensmittel und fahren dann in den westlichen Teil des Tsavo Parks. Hier ist alles etwas hügeliger und steiniger. Wir sehen eine Menge Tiere und fahren durch eine verdammt steinige Gegend Richtung Kilimandscharo. Wir staunen was so ein VW-Bulli alles aushält. Bevor wir in den Amboseli Nationalpark kommen fahren wir über eine rote Staubstraße mit ganz pulvrig feinem Staub. Durch das Abflussgitter unserer Spüle schießt eine rote staubige Fontäne in unser Auto. Es knirscht zwischen den Zähnen und wenn wir uns gegenseitig anschauen, stellen wir fest dass wir alle wie die Indianer aussehen. Im Amboseli Park ist alles etwas grüner als im Tsavo Park. Am späten Nachmittag entdecken wir wieder ein Schild ” Campside” und wir halten an und richten uns für die Nacht ein. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit nähert sich ein Fahrzeug. Es sind Ranger die uns erklären dass wir jetzt in der Nacht den Wagen nicht mehr verlassen sollen. Ok. 12 Stunden Tag und 12 Stunden Nacht sind in beiden Fällen eine lange Zeit und bevor wir uns ins Bett kuscheln müssen wir ja alle nochmal zur Toilette. Also, die Machete in der einen Hand, die Herren gehen vor und hinter das Fahrzeug und die beiden Damen hocken sich kurz vor der Schiebetür  des Fahrzeugs. “Gute Nacht und schlaft schön”. In so einer langen Nacht schläft man ja lange aber dafür nicht tief und feste und es scheint so als ob die Ohren in der Nacht wachsen. Bei jedem unbekannten Laut wacht man auf . Mit der Zeit erkennt man die verschiedenen Geräusche und es ist sogar beruhigend dass Gegrunze der Löwen zu hören oder das Lachen der Hyänen, denn nun weiß man das da draußen kein anderer spazieren geht.

Der neue Tag erwacht und wir haben ja dazu gelernt, deswegen wird der Frühstückstisch mit einem dicken Knüppel bewacht.Während des Frühstücks müssen wir immer mal wieder mit dem Knüppel drohen wenn die Affen zu dicht an uns herankommen. Sie verstehen das und halten etwas Abstand. Nach dem Frühstück wartet dann ein Highlight auf uns, der Kilimandscharo.Gemütlich fahren wir durch den Park und bewundern die artenreiche Tierwelt.Unser nächstes Ziel ist der Ort Namanga, direkt an der Grenze nach Tansania. Am Nachmittag treffen wir ein und parken an einer Hotelanlage. Puh, das hätten wir schon mal geschafft. Drei der Reisenden wollen nun plötzlich das Auto waschen und den ganzen Staub los werden. Ich verstehe die Welt nicht, wie kann man nur so putzwütig sein. Scherz. Da ich mich nicht so für das Putzen begeistern kann , fange ich mit den Kochvorbereitungen für heute an. Es soll Rühreier geben. Ich haue jede Menge Eier in die Pfanne, bis ich beim sechsten Ei festelle dass es schlecht ist. Mist , jetzt kann ich den gesamten Inhalt der Pfanne weg schütten und mit dem Abendessen wird es heute nix. Wir gehen in die Stadt, na ja, Stadt ist wohl etwas zu viel gesagt. Hier stehen einige Lehmhütten , Hütten mit Pappdächern und nur wenige Gebäude die man als Haus bezeichnen würde. In der Mitte der Straße gibt es einen Schlagbaum und direkt dahinter eine etwas größere Holzhütte. Wir gehen zur Hütte und sehen, dass es drinnen etwas zu kaufen gibt. Es sind einige Massaifrauen da die etwas Mehl kaufen. Sie bekommen es nicht in Tüten sondern  wickeln es geschickt in ein Ledertuch. Udo entdeckt hoch oben in einem Regal eine große Konservendose. “Hey , das sieht doch aus wie Gulasch”. Ok , kaufen wir. Zurück an unserem Campmobil machen wir die Dose auf und stellen fest, dass nur Fett da drin ist. Na klar, vorne steht ja auch “cookingfat”oder so ähnlich, drauf. Da wir mit unserem heutigen Essen Probleme haben , gehen wir rüber zum Hotelrestaurant  und setzen und draußen in bequeme Korbstühle. Da unsere Extraausgaben unsere Geldvorräte fast aufgebraucht haben, rechnen wir bei unserer Bestellung genau durch was wir essen und trinken können.  Wir müssen morgen unbedingt zu einer Bank und Geld abheben. Es reicht so gerade für vier preiswerte Abendessen.

Auf der gut geteerten Hauptstraße geht es am nächsten Morgen nach Nairobi. Kein Staub, keine Wellblechpiste, nur ab und an ein paar Rinder auf der Straße, also richtiger Fahrspaß. In Nairobi steuern wir in der Innenstadt erst mal eine Bank an, um unsere Geldreserven wieder aufzufüllen. Die wuselige Hauptstadt ist nicht das was wir hier im Urlaub suchen und so machen wir uns auf den Weg einen Stellplatz für die Nacht zu suchen. Der Tipp war ” Westwood Coutry Club” in Karen.  Wir finden uns in dem Staßengewirr nicht zurecht und beschließen zum Flughafen zu fahren, da es dort bestimmt eine Touristenauskunft gibt die uns weiterhelfen kann. Den Flughafen finden wir schnell, da er auch ziemlich gut ausgeschildert ist. Man schickt uns in ein Büro zu einer netten Dame, die ein riesengroßes Poster mit lauter Tannenbäumen an der Wand hängen hat. “Blackwoodforest Germany”. Sie erklärt uns den Weg zu dem Ortsteil Karen, der ist übrigens nach der Schriftstellerin “Karen Blixen”(Jenseits von Afrika)  benannt. Sie ermahnt uns , uns zu beeilen, denn wenn es dunkel ist und wir den Stellplatz am Coutry Club noch nicht gefunden haben, dann sollen wir auf gar keinen Fall irgendwo anhalten und nach dem Weg fragen, sondern direkt ein Hotel ansteuern und nirgendwo anders halten. Ups, das saß . Unterwegs in der Wildnis hatte ich nicht so viel Angst wie jetzt. Menno, das hört sich dramatisch an.

Wir fahren los und haben Glück dass wir die Anlage direkt finden. Na ja , fast direkt , aber auf jedem Fall noch im Hellen. Der Westwoodpark Country Club ist eine ehemalige Anlage der Engländer und wurde während der Kolonialzeit erbaut. Er besteht aus einem Hauptgebäude mit Rezeption und vielen kleinen gemütlichen Ferienbungalows. Außerdem ein großes Gebäude mit einem großen Saal. Hier stehen wir ganz in der Nähe und können die Toiletten dort mit benutzen.

Da wir jetzt etwas Geld haben, gehen wir ins Restaurant und lassen uns was leckeres servieren. Irgendwie spürt man hier dauernd die Blicke der anderen. Na klar, hier sind wir die Außenseiter.

Weil es hier so schön ist beschließen wir einen Ruhetag einzulegen. An der Rezeption fragen wir ob wir hier irgendwo duschen können und jedes Paar bekommt eine kleines Haus zugewiesen, wo wir duschen können. Bei Petra und mir klappt das prima. Angelika hat weniger Glück. Nachdem sie sich eingeseift hat fällt das Wasser plötzlich aus. Udo muss also zur Rezeption. Die Beiden bekommen ein weiteres Haus zugewiesen und Angelika schleicht sich im Handtuch verhüllt und reichlich eingeseift ins nächste Haus. Nachdem alle frisch geduscht sind relaxen wir am Swimmingpool der extra für uns von Blättern gereinigt wird. Kein strahlend blaues Wasser, eher eine  etwas bräunliche Lauge. Aber egal wir entspannen in den Liegestühlen und genießen die afrikanische Sonne. Da Nairobi ungefähr 1.800 m hoch liegt, herrscht hier ein sehr angenehmes Klima.

Am nächsten Tag brechen wir zum Nakurusee auf. Hier sollen unter anderem tausende von Flamingos auf uns warten. Was noch viel spannender ist, wir überqueren direkt den Äquator. Whow. Wir halten an dem Schild “Äquator” und machen einige Erinnerungsfotos, außerdem sammeln wir noch etwas von der roten Äquatorerde als Souvenir.

Der Nationalpark Nakurosee ist einer der kleineren Parks und als Beweis dass wir da gewesen waren, ritzt Udo ein Herz mit der Jahreszahl 80 in einen Baum. Dann legen wir eine kleine Pause ein und beratschlagen die weiteren Pläne. Als wir dann am späten Nachmittag den Stellplatz erreichen, erleben wir eine kleine Überraschung. Ein kleines Kriechzelt ist hier auf der Lichtung. Bisher hatten wir auf unsere Tour noch keinen weiteren Reisenden getroffen und so freuen wir uns, mal noch einen anderen Abenteurer kennen zu lernen. Der Typ ist mit seinem  Zelt ganz alleine mit dem PKW unterwegs.  Da es jetzt dunkel ist , entfachen wir ein Lagerfeuer und öffnen unsere Mitbringsel aus dem Flugzeug. Zwei große Flaschen Whisky. Ein gemütlicher Abend an dem viel erzählt und auch getrunken wird. Als wir die nötige Bettschwere erreicht haben und es mit der fehlerfreien Aussprache auch etwas hapert, beschließen wir schlafen zu gehen. Udo möchte aber noch unbedingt sehen wie der Typ in einem so kleinen Zelt schläft und lädt sich mal eben selbst ein. Bei so viel Promille ist das jedoch alles kein Problem. Na ja, so geht es in der Nacht noch ein paar mal zwischen Zelt und Wohnmobil hin und her, bis dann endlich alle in einen erholsamen Schlaf fallen.

Das Frühstück am nächsten morgen ist etwas verkatert, dass muss, ja das kann ja nur am afrikanischen Klima liegen. Etwas angeschlagen fahren wir noch zum See und schauen uns ein paar Flamingos und Pelikane an. So viele sind es nicht aber es ist trotzdem ein schöner Ort. Dann fahren wir zurück zur Hauptstrasse und wieder Richtung Nairobi. Während der Fahrt zum Country Club bemerkt Angelika dass ihr Geld weg ist. Ups. Es kann eigentlich nur der Typ von gestern Abend geklaut haben. Na klar, wir waren ja durch den Whisky etwas sehr abgelenkt gewesen. Mist.

Wir kommen wieder rechtzeitig im Westwoodpark an und Angelika und Udo gehen zur Toilette. Ein groß gewachsener Massai kommt zu unserem Auto und hat mehrere geflochtene Taschen dabei .Da Angelika ja morgen Geburtstag hat,  kaufe ich dem Händler eine Tasche ab. Na ja, ist nicht das schönste aber vielleicht das originellste Geburtstagsgeschenk. Eine Meute wilder Straßenhunde kommt uns besuchen. Es sind verschiedene Rassen und Größen und harmlos ist so ein Rudel nicht.

Wir bleiben noch in Nairobi und besuchen die Stadt und den direkt an die Stadt grenzenden Nationalpark.Es ist ein wahnsinnig erhebendes Gefühl hier die Wildnis, die Natur und die Tiere zu erleben. Afrika hat viel zu bieten.Wir beschließen die letzten Tage die Wildnis wieder im Tsavo Park zu erleben. Bevor wir los fahren kaufen wir noch ein. Da Karen ein vornehmes Viertel in Nairobi ist, kaufen wir in einer ordentlichen Metzgerei Rundfleischfilet ein. Über Voi gehts also wieder in den Tsavo Park und nachdem wir uns Zeit gelassen haben, wir haben uns ja mittlerweile an die Gegebenheiten hier gewöhnt, erreichen wir unseren alten Stellplatz wieder. Bevor es dunkel wird suchen wir noch dicke Steine für die Umrandung unseres Lagerfeuers. Erfahren wie wir sind, stoßen wir die Steine erst mit dem Fuß um und lassen so den Skorpionen Zeit zu flüchten. Das Feuer brennt , das Grillgitter ist nicht so sauber wie zu Hause, aber das Feuer wird schon die Bakterien verbrennen. Wir lassen unser Fleisch einfach etwas länger grillen, sicher ist sicher. Da uns hier kein Zaun vor wilden Tieren schützt, leuchten wir ab und an mit der Taschenlampe die Umgebung ab. Im Scheinwerferlicht funkelt ab und an auch etwas. Es könnten die Augen irgendwelcher Tiere sein. Wir hoffen es sind kleine Tiere, Wildschweine, Erdmännchen oder so, aber der Geruch des Fleisches könnte auch andere Tiere anlocken. Das Fleisch hat nun lange genug gebrutzelt und wir lassen es uns schmecken. Mh, na ja , wie eben etwas lange gegrilltes Filetfleisch so schmeckt. Schuhsohle könnte eine gute Begriffsbestimmung sein.

Die nächsten Tage genießen wir noch die Wildnis und sehen eine Menge Tiere. Wir genießen die Zeit und nehmen Afrika mit allen Sinnen in uns auf.

Dann ist es Zeit den Wagen wieder in Mombasa abzugeben und es soll noch eine entspannte Urlaubszeit im Hotel “Blue Marlin” in Malindi folgen. Das “Blue Marlin” ist sehr bekannt weil hier schon Ernest Hemingway logierte.

Ganz so entspannt ist dann die Zeit doch nicht. Udo und Angelika werden bei einem Standspaziergang überfallen und verlieren dadurch Schmuck, etwas Geld und auch die Super 8 Kamera. Aber zum Glück bleiben sie unversehrt.  Shit, ist nicht toll wenn man so ein Messer an der Kehle spürt.

Es ist hier doch eine ganz andere, für uns ungewohnte, Welt und so ein Urlaub ist wahrscheinlich nicht lang genug um sich in allen Belangen zu akklimatisieren. Aber, es war ein wundervoller Urlaub mit ganz vielen neuen Erfahrungen.

In den nächsten Jahren wird diese Art des Urlaubs, alleine mit einem Campigbus durch die Wildnis zu fahren, nicht mehr angeboten. Es sind zu viele Touristen überfallen worden. Es sind meistens Banditen aus Somalia die mit Waffengewalt die VW-Busse anhalten und dann mit Bus und Inhalt davon fahren. Die Touristen bleiben dann einfach in der Wildnis zurück.

Mosel 13. – 19.10.2017

Mosel 13. – 19.10.2017

1.Tag

Es ist schönes Wetter für die nächsten Tage vorhergesagt worden ,also, Wohnmobil starten und los geht´s.   Zur Mosel soll es gehen, ist nicht so weit und etwas kennt man die Gegend ja schon. Das Navi bleibt erstmal aus. Die verschiedenen Autobahnen wurden gewechselt und das klappte bis hinter Bonn ganz gut. Dann steht da plötzlich so ein Schild und ich meine zu lesen ,- Autobahn Koblenz gesperrt-. Also runter von der Bahn und dann bei der nächst möglichen Gelegenheit anhalten und das Navi einschalten. Jetzt geht es quer über die Dörfer und irgendwann nach ca einer Stunde bin ich wieder auf der Autobahn gelandet, allerding in die falsche Richtung. Bonn. Die nächste Abfahrt wieder runter und auf der Gegenseite wieder rauf auf die Bahn und jetzt nur noch nach Navianweisung fahren. Das geht auch ganz gut bis in Mayen plötzlich das Navi stehen blieb.  Erstmal weiter fahren und schauen wo man mal gut anhalten kann. Also GoogleMaps erstmal ausschalten , neu starten und die Route neu berechnen. ” Fahren sie Richtung Südwesten” ertönt die freundliche weibliche Stimme. Toll…. also einfach mal losfahren . Es ist Kirmes in der Stadt und es sind überall Baustellen und gesperrte Fahrbahnen. Irgenwie geht es dann aber doch raus   und ich habe das Gefühl auf dem richtigen Weg zu sein. Das erste Hinweisschild “Cochem” bestätigt mich dann auch. Die letzten Kilometer nach Cochem geht es dann sehr steil und kurvenreich runter zur Mosel.  In Cochem angekommen streikt das Navi wieder. Zum Glück hatte ich zu Hause auf dem PC schon nachgeschaut wo der Wohnmobilstellplatz im Nachbarort “Ernst” zu finden ist. Zwei Plätze sind noch frei und ich bin froh den ersten Teil der Alleinfahrt gemeistert zu haben.

Wagen einparken, Keile unterlegen und das Fahrrad startklar machen. Ganz entspannt bei herrlichem Wetter, angenehmen Temperaturen und einer sagenhaft schönen Landschaft radel  ich jetzt nach Cochem.Durch die schmalen Gassen schlendern, fotographieren, Schaufenster schauen und dann in einem Cafe gemütlich ein Glas Rotwein genießen . Die vielen Menschen beobachten und viele fremde Sprachen hören. Herrlich relaxen.  Es ist ein schöner Nachmittag.Dann zurück und leckerAbendbrot im Wohnmobil. Anschließend will ich mir noch etwas die Beine vertreten. Nicht allzu weit. Ich komme bis zum nächsten Restaurant und gönne mir noch einen Schlummertrunk Rotwein.Zurück im Auto mache ich es mir gemütlich. Was gibt es schöneres, als muckelig unter der Bettdecke noch ein schönes Buch lesen. Vor Mitternacht ist dann aber Schluß und zufrieden mit dem ersten Reisetag schlafe ich ein.

2.Tag

Mittlerweile bin ich ja Frühaufsteher. Um viertel nach Acht werde ich wach und quäl mich aus dem Bett. Morgentoilette und dann in Ruhe frühstücken. Draußen ist es nebelig und als ich das Fahrzeug verlasse merke ich dass es in dem Nebel draußen ganz schön kalt ist. Brrr. Zurück ins warme Auto und die Heizung etwas höher drehen. Genau die richtige Zeit um etwas aufzuräumen und dann ausgiebig die Strassenkarten für die nächsten Ziele studieren.

So gegen elf Uhr hat sich der Nebel fast aufgelöst und die Sonne kommt durch. Auf geht´s, wieder der schöne Radweg und diedie herrliche Landschaft. Heute will ich die Reichsburg besichtigen. Vor dem Rathaus in Cochem ist eine Haltestelle für den ShuttleBus zur Burg. Als der Bus ankommt steigen alle Leute aus und ich will einsteigen. Der Fahrer bedeutet mir, kein Einstieg, erst wenn der Bus wieder zurück kommt. Fünf Minuten später kommt der Bus zurück, ist aber picke packe voll und hält auch erst gar nicht an der Haltestelle. Poh äh.  Ich mache mich zu Fuß auf den Weg, ist auch gar nicht soo weit und ich kaufe mir ein Ticket für die Burgbesichtigung. Vor dem Tor warten schon einige Touristen und eine älter Dame sagt mir  “wir könne noch nicht rein, wir warten auf den Führer”. ” Oh” sage ich ” ist der wieder da?”  Grinsen. ( dieses blöde Buch scheinen doch viele zu kennen)  Mit der kleinen Gruppe gehts dann los und es ist wirklich eine schöne und interessante Burg. Ein junger Mann aus Texas ist auch in der Gruppe und erzählt mir das es bei ihm zu Hause viele  Ranches aber keine Burgen gibt. Zurück in Cochem gönn ich mir eine leckere Waffel und am späteren Nachmittag rettet mich eine Bratwurst vor dem Verhungern. Auf der Rückfahrt zum Stellplatz freue ich mich schon auf einen gemütlichen Wohnmobilabend mit viel Lesen.

3. Tag

Nach dem Frühstück das Fahrrad festzurren und das Wohnmobil abfahrbereit machen. Ich warte nicht bis der Nebel sich ganz verzogen hat und fahre los. Ich muss mich diesesmal an den Strassenschildern orientieren, was in dem Nebel gar nicht so leicht ist. Ich schaffe es aber den Ort Mörsdorf zu erreichen und habe sogar noch Glück, einen Platz auf dem ziemlich vollen Parkplatz zu bekommen. Nach einem kleinen Wanderweg erreiche ich dann mein Ziel Ach Du grüne Neune. Soll ich da wirklich rüber gehen?  Die Brücke ist schmal und sooooo lang und die Drahtseile soo dünn und wackeln tut das ganze auch noch . Ich muss bekloppt sein.  Ok,…… ich geh, also ich gehe über die Brücke. Nach den ersten 10 Metern keimt der Gedanke ” ist ja eigentlich weit genug , ich könnt ja immerhin sagen , ich war auf der Brücke”. Ne ne, ich gehe weiter. Manche Menschen vor mir bleiben stehen und machen Fotos, dann muss ich um sie herumbalancieren und je weiter man kommt desto wackeliger wird alles. Ich schaffe es aber und komme tatsächlich nach 360 Metern an. Whow, tief durchatmen, ein Bild machen und dann geht s aber den ganzen Weg, 85 cm breit und über 100 m hoch und verdammt wackelig , zurück. Als ich drüben wieder ankomme bin ich ganz schön stolz auf mich und genieße auf dem restlichen Weg zum Auto die heißen Sonnenstrahlen der Oktobersonne. Im Ort Mörsdorf sehe ich ein Schild ; Grudstück 30,–€ der m2. Bei uns sind die Grundstückspreise fast zehnmal so teuer.

Zurück am Stellplatz buche ich noch mal für eine Nacht und fahre mit dem Fahrrad wieder den schönen Moselradweg, dieses Mal in die ander Richtung.

4.Tag

Ich warte wieder nicht bis der Nebel sich ganz aufgelöst hat und fahre heute Richtung Süden. Geplant ist eventuell Traben Trabach und dann einen Abstecher nach Kautenbach und vielleicht noch nach Bernkastel-Kues. Die Strecke längs der Mosel  zwischen den bunten Weinbergen ist fantastisch. Traben-Trabach ist  eine wunderschöne Stadt und hat witzigerweise sogar ein großes Musem. Ein Buddha Museum. Leider ist die Nebenstrasse gesperrt und kurzentschlossen fahre ich weiter nach Bernkastel-Kues. Auch hier hat sich der Nebel noch nicht ganz verzogen.Hier war ich schon zweimal, einmal mit dem Auto und einmal mit dem Motorrad. Die engen Gassn , die schnuckeligen Fachwerkhäuser, ich bin immer wieder beeindruckt. Nachmittags geht es dann zurück immer an der Mosel längs und es gibt dauernd neue schöne Bilder von der Mosel, den Weinbergen, schönen Dörfern und alten Burgen. Als ich wieder durch so einen Schönen Ort fahre, sehe ich das Schild für einen Wohnmobilstellplatz. Ich habe Glück, auf dem kleinen Platz sind gerade noch zwei Plätze frei. Ich stehe hier direkt im Weinberg und genieße ein sagenhaftes Panorama.

5. Tag

Der Wetterbericht sagt weiterhin schönes Wetter . Ich entscheide mich , mir Koblenz und das Deutsche Eck  anzuschauen. Vorsichtshalber habe ich mir eine Mosellandkarte gekauft, auf der auch ein Stadtplan von Koblenz ist. Den brauche ich dann aber nicht, da schon weit vor Koblenz mein Navi wieder funktioniert. Ich fahre auf den Campingplatz zu und bin überwältigt. Wohw, der Platz liegt direkt gegenüber dem Deutschen Eck. Ich checke ein und mach mich dann auf den Weg um die Altstadt und das Deutsche Eck zu erkunden. Koblenz hat eine schöne gemütliche Altstadt und bei einer Waffel und einem Cappuccino lasse ich es mir gut gehen. Nebenbei erfahre ich noch von meiner Sitznachbarin dass sie Karate macht. Was man auf Reisen so alles hört. In einem Rewe Markt sagte mit die Kassiererin dass sie als sportlichen Ausgleich Bauchtanz übt und ein Radfahrer erzählte mir einiges über die Stadtpolitik in Koblenz, der Bundesgartenschau und dass er bei der Bundeswehr war und was er da so erlebt hat. Ich finde das toll.  Nun aber weiter zum Deutschen Eck. Vor vielen Jahren war ich schon mal hier. Damals war ich bewaffnet mit einer Flasche Lambrusco und einem Baguette und habe von hier oben, bei dem Open Air Konzert , die Musik gehört.

6.Tag

Heute steht eine atemberaubende (so steht es in dem Prospekt) Seilbahn-Fahrt über den Rhein zur Festung Ehrenbreitstein an. Vormittags ist noch nicht viel Los an der Seilbahnstation. Ich steige in die Gondel wo eine junge Frau mit ihrem kleinen Sohn im Kinderwagen schon platz genommen hat. Ich erfahre, dass der Sohn heute Geburtstag hat und ein Jahr alt wird. Ich gratuliere dem kleinen und bitte die Frau doch ein Bild mit meinem Foroapparat von mir zu machen. Beweisfoto, sonst glaubt mir doch keiner dass ich in der Gondel war. Oben angekommen ist es doch noch ganz schön nebelig und die Aussicht nicht alzu gut. Also erstmal rein in die Festung und da gibt es so viel zu sehen, dass man sich alles an einem Tag  gar nicht anschauen kann. Es Ist schön hier oben und man kann hier ne Menge Zeit verbringen. Der Nebel ist nach dem Mittag auch weg und man hat eine hervorragende Aussicht.Es ist so schön hier, dass ich dauernd zum Fotoapparat greife und Bilder mache. Na ja , und ein schönes super kitschiges Bild von der Festung Ehrenbreitstein ist natürlich ein MUSS   🙂

Es war eine super Zeit und morgen geht es dann wieder nach Hause.

 

 

 

 

Zitate

Zitate

 

 

Viel zu Spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:

Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur.

Darum, Mensch, sei zeitig Weise !

Höchste Zeit ist´s Reise ,reise !

Wilhelm Busch (1832-1908)

 

Man reist ja nicht um anzukommen, sondern um zu reisen.

Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

Toren bereisen in fremden Ländern die Museen, Weise gehen in die Tavernen. Erich Kästner

Ostsee 2014

Ostsee 2014

Ostsee 2014

mit dem gemieteten Wohnmobil an der Ostsee unterwegs

Sailing Stones”  …auch dieser Stein hat was mit sailing zu tun

Bei Leba gibts den sandigsten Sand der Ostsee