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Autor: Reinhard

…das war `s

…das war `s

Das Hochwasser im Juli 2021 hat unser Wohnmobil unter Wasser gesetzt und ruiniert. Totalschaden.

Hinten links, sind die Hallen und die Tiefgarage in der unser Wohnmobil stand.

Das Wasser stand ca 1,30 m hoch in der Garage.
Ein Autohändler von der holländischen Grenze holt das Auto ab.
In CORONAZEITEN nach Norden 09.2020

In CORONAZEITEN nach Norden 09.2020

Dieses Jahr startete gut und nach vier Jahren gab es mal wieder einen 29 . Februar. Doch dann kam alles ganz anders. Covid19 ,Corona brach ganz schnell über uns herein. Pandemie. Wir gingen kaum vor die Tür, höchstens mal zum Einkaufen und das auch nur mit Mundschutz.

Auch das Wohnmobil blieb in der Tiefgarage und nur an einem Tag hab ich es da mal raus geholt.

Endlich, am 20 September klappte es, und wir starteten zu unserm kleinen 3-tägigen Nordseeurlaub. Schnell hatten wir den Wagen gepackt und ab auf die Autobahn. Zuerst fuhren wir die A 45 wechselten dann auf die A2 um dann bei Bottrop auf die A31 abzubiegen. Obwohl ja Sonntags keine LKW s fahren, standen wir bei Lingen erstmal im Stau. Irgendwie kriegen die Sonntagsfahrer das Einfädeln vor einer Baustelle wohl nicht so gut hin. Kurz vor Leer staute sich der Verkehr dann zum zweiten Mal, aber die restliche Fahrt war problemlos.

Ein Wetter wie im Hochsommer . Peter und 25 Grad erwarteten uns bei unserer Ankunft in Norden. Moin Moin, sagt man hier ja zu jeder Tageszeit.

Bei einer Tasse Kaffee und ein paar Keksen konnten wir dann gemütlich klönen und das super Sommerwetter im September genießen. Nachdem wir dann das Haus besichtigt hatten, inspizierten wir das große Grundstück und halfen bei der Birnenernte.

Für den späteren Nachmittag hatte Peter schon Würstchen und Grillfleisch besorgt. Wir steuerten den berühmten Schwerter Currysenf zu dem leckeren Essen bei.

Bei einem gemütlichen Filmabend ließen wir den Abend ausklingen.

Montagmorgen, super Wetter und wir frühstückten in unserem Wohnmobil um dann unsere Fahrräder klar zu machen und nach Greetsiel zu radeln. Direkt am Ortseingang liegt der Stellplatz, den wir uns mal anschauten. Proppenvoll, und das in der Nachsaison und Coronazeit. Wir spazierten mit unseren Rädern zum Hafen und stellten unsere Räder ab. Die Hinweisschilder für die Fahrräder waren etwas irreführend und Petra hatte bedenken ob das denn erlaubt sei. Die beiden Akkus packte ich in den Rucksack und dann bummelten wir durch Greetsiel. Für unseren Geschmack waren hier viel zu viele Menschen unterwegs und die Möglichkeit Abstand zu halten , sehr begrenzt. Also schlenderten wir wieder zurück zum Hafen, der zwar auch gut besucht war, aber doch mehr Platz bot.

Übrigens, die Stelle an der wir unsere Räder fest gemacht hatten war nun voll mit Fahrrädern. ( vor ein paar Minuten standen hier nur unsere beiden Räder)

Krabbenkutter sah man im Hafen keine, die waren wohl alle draußen auf See.

Wir stärkten uns mit einem Matjesbrötchen und fuhren noch etwas am Hafen längs um dann wieder Richtung Norden zurück zu radeln.

Da auf einem Teil der Strecke kein Radweg vorhanden ist, suchten wir uns etwas ruhigere Straßen landeinwärts. Hier auf dem flachen Land kann man wunderbar radeln und die Landschaft und gediegenen Häuser bewundern.

Bei Peter angekommen, stellten wir unsere Räder in die Garage und beschlossen am späteren Nachmittag nach Norddeich zu fahren. Am Strand von Norddeich erwartete uns eine große Baustelle und wir mussten ein Stück auf dem Deich spazieren, bevor wir zum Meer kamen.

Auf Treppen kann man hier nun ins Meer gehen.

In Peters Auto fuhren wir dann zum Hafen und suchten dort das Fischrestaurant auf. In diesen Coronazeiten ist das alles etwas seltsam. Abstand halten, Mundschutz tragen und Schlange stehen gehören jetzt zur Normalität. Na ja egal, der Fisch mit Bratkartoffeln, den wir aber erst zu Hause gegessen haben, war hervorragend.

Den nächsten Tag starteten wir wieder mit einem leckeren Frühstück um uns dann auf unsere Räder zu schwingen und Richtung Marienhafe zu radeln. In der Nähe der Marienkirche stellten wir unsere Räder ab und schauten uns etwas in diesem kleinen Städtchen um. Da in der Kirche früher mal Klaus Störtebecker zuflucht gefunden hatte , steht dort auch ein “Störtebecker Denkmal”.

…und hier in Coronazeiten mit dem Hinweis: “Bleib zu Hause”.

Wir fuhren weiter und besuchten Peter auf der Arbeit, um dann auf dem Rückweg etwas Kuchen für den Nachmittagskaffee zu kaufen. Bei Kaffee und Kuchen ließen wir dann unseren Kurzurlaub ausklingen.

Die Rückfahrt war dann völlig Problemlos und nach einer Fahrzeit von etwas unter drei Stunden waren wir wieder zu Hause. Den nächsten Tag verbrachte ich dann mit Reinigungsarbeiten am Womo, die Scheiben waren voll mit Insekten.

Nun hoffen wir mal dass sich das Leben wieder normalisiert und wir diese Coronazeit bald überstanden haben . Wobei das Wort “Normalisiert” etwas komisch klingt, in Zeiten des Klimawandels und der politischen Unberechenbarkeit da in vielen Ländern Idioten , Lügner und Betrüger an die Macht gekommen sind. Also arbeiten wir mal daran dass es besser wird und wir normal in einer “normalen Welt” leben können.

Holland Revival Tour 09.2019

Holland Revival Tour 09.2019

Holland Revival Tour 09.2019

Mein Vorschlag mal ins Allgäu zu fahren und die neuen Pedelecs dort auszuprobieren wurde ein wenig abgeändert. Wir fuhren nach Holland. Okay, Holland ist ja wirklich das Fahrrad Reiseland und dann sprachen noch ein paar andere Gründe für Holland. Zum einen wollten wir uns doch mal wieder Hoek van Holland ansehen, früher waren wir ja hier mehrmals im Jahr gewesen, und mein Bruder wollte dort auch noch seinen Geburtstag feiern. Also auf geht s.

Der Campingplatz in Hoek van Holland sieht noch genau wie früher aus und auch der alte Platz vom Standcaravan der Eltern ist noch wie früher. Nur der kleine, ehemalig verschlafene Ort “Hok van Holland” hat sich doch sehr verändert.

Und dann fanden wir noch dieses Denkmal

“Züge ins Leben – Züge in den Tod 1938-1939”

…es erzählt von der Zeit als jüdische Kinder von hier aus in verschiedene Länder verschickt wurden.

Wir schauen den Schiffen zu, große Pötte und auch etwas Kleinere und sogar ein zweimann Paddelboot. Es fährt auf die offene See. Wo das wohl hin will?

Der leistungsfähigste Schwimmkran der Welt, die Thialf des niederländischen Unternehmens Heerema MarineContractors

Was man hier so alles zu sehen bekommt. Auf der Rückfahrt sehe ich dass es hier auch fünf Stellplätze für Wohnmobile gibt. Maximale Verweildauer sind 2 x 24 Stunden.

Nun aber auf zum Strand , wir wollen ja noch etwas von den Nordseewellen haben.

Nach dem herrlichen Strandspaziergang haben wir uns eine Pause verdient.

Hoek van Holland war mal wieder sehr schön gewesen. Nachdem wir uns von Harry und Gaby verabschiedet haben, geht es für uns in südlicher Richtung weiter nach Domburg. Es regnet, ideales Reisewetter und wir kommen im Regen in Domburg an.

Zum Glück hört der Regen aber auch auf und wir können den Strand und in den nächsten Tagen auch die schönen Radwege nach Oostkapelle , Westkapelle und Zoutelande genießen.

Als wir am Sonntag mit unseren neuen E-Rädern unterwegs sind, erleben wir hier noch den Küstenmaraton. Es ist herrliches Wetter und alle Menschen sind unterwegs , laufen über den Deich die verschiedenen Maratonstrecken oder schauen zu und genießen das bunte Treiben .

Ein schönes Erlebnis und bevor wir uns auf den Weg nach Nordholland machen, wollen wir noch ein paar Tage in Renessse verweilen. Auch im Schouwen-Duiveland gibt es wunderbare Fahrradwege und mit unserer elektro Unterstützung können wir vom Radfahren gar nicht genug kriegen.

Den Campingplatz International kennen wir ja noch gut vom letzten Jahr. Wir fahren mit unseren Rädern über den Deich Richtung Ouddorp, um dann aber wieder zurück und nach Scharendijke zu radeln.

Wir schauen uns wieder das schöne Schloss Moermond an und finden eine tolle Leuchtreklame.

Eine Bank zum Quatschen mit Blick auf die Nordsee und die Muschlbänke

Dann mal etwas gesundes trinken und im “Tapje” lecker essen .

…und an Angelikas Geburtstag hauen wir uns hier auch leckeren “Geburtstagskuchen ” rein.

Nordholland steht noch auf unserem “Allgäualternativprogramm”, und wieder regnet es während wir uns Julianadorp nähern.

In ihrem Ferienhaus besuchen wir Karl und Hilde und werden dort von meiner Schwägerin mit einer leckeren Linsensuppe verwöhnt.

…Handy Fachsimpeln

Auch hier machen wir längere Touren mit den Rädern nach Callantsoog, Fort Kijkduin und zum Schluss steht noch Den Helder auf dem Programm.

Wie immer hat es uns in den Niederlande sehr gut gefallen. Wir haben unsere neuen Fahrräder gut einfahren können und wissen jetzt schon, dass wir sicherlich noch öfter hierher kommen werden.

St. Peter Ording

St. Peter Ording

07. 2019

Die segelnden Steine sind wieder auf Tour. Wohin? Sebastian und ich wollen ans Meer, zu den Seglern, dort wo in allen möglichen Arten gesegelt wird, im Wasser und sogar an Land. Nach St.Peter Ording soll es gehen, dort wo die Strandsegler über den Sand flitzen.

Am Dienstag den 23 Juli 2019 geht es morgens los und am Nachmittag stehen wir schon auf Platz 104 unseres Campingplatzes. Das Wohnmobil ausrichten, Strom anschließen und die Markise ausfahren. Ganz wichtig bei den heißen Temperaturen.

Kurz etwas verschnaufen nach der langen Fahrt und dann schwingen wir uns auf die Fahrräder und wollen uns mal etwas die Umgebung anschauen. Über den Deich fahren wir ein Stück, um dann zu den Salzwiesen ab zu biegen. Bevor wir durch die Wiesen fahren dürfen müssen wir noch unsere Gästekarte bei einem Schrankenwärter vorzeigen. Die Fahrradstrecke durch die Salzwiesen ist super und auf dem letzten Stück fahren wir auf Holzbrettern. Wir erreichen das Restaurant “Seekiste” welches auf langen Pfählen gebaut ist und schließen unsere Fahrräder an den dafür vorgesehenen Holzbrettern fest.

Ab hier geht es zu Fuß weiter. Das Meer ist in einiger Entfernung zu sehen, aber es dauert bis wir nach einem langen Fußmarsch endlich am Wasser sind.

Wellen gibt es hier so gut wie gar nicht aber das Wasser, welches auch nach einigen hundert Metern immer noch knietief ist, ist angenehm warm. Wir wandern eine ganze Weile im Meer herum und machen uns dann auf den Heimweg.

So sah unser Weg auf “Google maps ” aus.

Alles in allem war das heute alles ganz schön anstrengend. Wir stärken uns mit dem leckeren, mitgebrachten Kartoffelsalat, der Sebastian jedoch ganz schön im Bauch grummelt.

Am nächsten Tag sind wir dann wieder unterwegs. Wir fahren am Deich längs, mit Blick auf die Salzwiesen, Richtung Norden.

Vorbei an dem Leuchtturm sehen wir noch eine fahrbare “Honeymoon suite” . Flitterwochen auf Rädern. Wir kommen bei ” Gosch” vorbei und legen dort, bei einer Apfelschorle, einen kleinen Zwischenstop ein.

Nach ein, zwei Kilometern und Vorzeigen unserer Gästekarte fahren wir auf Holzplanken zum Strand. In der Nähe des Pfahlbaus schließen wir unsere Räder fest und gehen zum Strand. Ein herrlicher Sandstrand und einige hundert Meter breit und das Wasser ist hier etwas tiefer und auch angenehm warm, so dass man hier schon nach ein paar hundert Metern schwimmen kann.

Zurück fahren wir den Parkweg, da ist etwas mehr Schatten und auch weniger Gegenwind.

Die Stärkung haben wir uns heute verdient.

Am nächsten Tag schauen wir uns den mittleren Strandabschnitt an. Man kann hier nicht mit dem Fahrrad fahren, sondern eine über einen Kilometer lange Holzbrücke führt hier an den Strand. Auf dem Rückweg schauen wir bei “Gosch” rein und nehmen unser Abendessen in der Warmhaltetasche mit. Mh lecker, einmal Kabeljau- und einmal Rotbarschfilet. Wir ruhen uns noch etwas aus und machen uns dann wieder auf, um am Strand ein paar Abendstimmungen zu fotografieren.

Der Fotograf bei der Arbeit.

Auch am nächsten Tag lassen wir uns von der Weite dieses Landstriches begeistern.

Nach dem Abendessen fahren wir mit den Rädern zu dem Leuchtturm und ich kann das Zoom am Fotoapparat ausprobieren.

Normale Entfernung

mit dem Zoom vergrößert

Am Samstag findet am Strand ein großes “Beach Volleyball Turnier” statt, dass wir uns gerne ansehen.

St Peter Ording hat schon einiges zu bieten und ist ein interessanter Ort. Uns hat es es hier super gut gefallen, auch wenn man sich an diese Weite, diese Entfernungen erst mal gewöhnen muss.

Zurück am Campingplatz machen wir das Auto startklar und fahren in die Stadt zum Tanken. Zum einen sparen wir uns morgen dann den Tankstellenbesuch, zum anderen kaufen wir in dem Fischrestaurant unser Abendessen. Mh wieder sehr lecker.

Nach dem Frühstück am Sonntag morgen, verabschieden wir uns von unseren netten Campingnachbarn und starten unsere Heimreise. Ferienzeit ist Reisezeit und die Autobahn ist auch ohne LKW s ganz schön voll. Einige Stunden und einige Staus später sind wir dann wieder wohlbehalten zu Hause angekommen. Toll war es.

Von Lübeck nach Danzig 06.2019

Von Lübeck nach Danzig 06.2019

Eigentlich wollen wir zum Bodensee, Freunde besuchen. Im Süden Deutschlands gibt es jedoch Pfingstferien und der anvisierte Campingplatz ist für die nächsten zwei Wochen total ausgebucht. Mh..???

Kurzentschlossen entscheiden wir uns für die Ostsee. 🙂 Wir fangen mit Lübeck an.

Das Buddenbrockhaus

Natürlich darf eine Besichtigung des Buddenbrockhauses nicht fehlen. Uns gefallen die schönen alten Häuser, die kleinen Gassen und auch ein Blick in das “Günter Grass Haus” gehört zu unserem Programm. Und wenn wir schon mal in Lübeck sind, muss auch leckeres Marzipan gekauft werden. (Dazu später mehr.) Am ersten Tag fahren wir mit den Fahrrädern nach Lübeck, parken diese in der Nähe des Holstentores und genießen schönstes Wetter und Hansestadt Flair. Da am nächsten Tag mit Regen gerechnet wird, fahren wir dieses mal mit dem Bus in die Altstadt. Das Wetter verwöhnt uns auch heute , der angekündigte Regen fällt aus. Lübeck gefällt uns, vielleicht kommen wir noch mal wieder.

Nun machen wir uns auf den Weg zur Insel Usedom. Über das Nadelöhr Wolgast erreichen wir die Insel. Das Wetter ist super und dementsprechend sind jede Menge Autos unterwegs. Es wird in den Nachrichten zwar immer vor Unwettern gewarnt, doch bisher haben wir nur schönes Wetter erlebt, und, das kann ich jetzt schon sagen, das wird die ganze Reise über so sein.

Der kleine Campingplatz in Heringsdorf ist voll belegt ,aber über unsere Stellplatz App finden wir eine Alternative. Optisch ist der Platz nicht so prickelnd, aber er hat alles, Strom , Wasser , Toiletten und Duschen, Ent- und Versorgung und sogar viel Wald im Hintergrund. Ja sogar bis zur City ist es nicht so weit wie vom Campingplatz. Okay, der Weg zur Dusche und Toilette ist nicht so romantisch

Ansonsten gefällt es uns in Heringsdorf und wir genießen bei schönsten Wetter den Strand, machen es uns in einem Strandkorb bequem und besichtigen anschließend die Seebrücke.

Am nächsten Tag fahren wir auf dem tollen Radweg bis nach Ahlbeck. Die “Bäderarchitektur” hier auf Usedom ist beeindruckend,. Es sieht alles hübsch und gediegen aus.

Ahlbeck

Möwen beeindrucken mich immer wieder.

Heute hat Petra hat Geburtstag.

Happy Birthday

Deswegen bekommt sie heute besonders viel geboten. Nachdem die Geburtstagskerze ausgeblasen ist, das Geschenk ausgepackt wurde, frühstücken wir in aller Ruhe und machen uns dann auf den Weg nach Polen.

Autofähre Swinemünde A 93

Die Grenze nach Polen haben wir hinter uns gelassen und fahren( auf der Straße 93) direkt zur Fähre. Alles klappt reibungslos und wir haben überhaupt keine Wartezeit. Weiter geht s über Misdroy immer an der Küste längs bis nach Rewal. Von der Küste selber sieht man hier auf der Straße nichts, da es immer durch schöne Wälder geht.

Rewal

Bei unserer Ankunft auf dem Campingplatz am Kliff wundern wir uns, dass dort noch so viele Plätze frei sind.

Alles okay, jetzt können wir in die Stadt gehen und den Geburtstagskaffee genießen.

Restaurant California

Das sieht nicht nur gut aus, der Käsekuchen mit dem Vanilleeis ist echt lecker.

Inzwischen hatte ich völlig problemlos am Geldautomaten Geld ( Zloty) abgehoben. Wir schauen uns in der Stadt noch etwas um, genießen das schöne Wetter und machen uns dann für das Abendessen bereit.

Rewal Strandausblick

Natürlich geht es wieder in das erste Restaurant am Platze. Zur Feier des Tages bestellen wir uns Fisch im Ofen gebraten und dazu Weißwein, mhhh….. lecker und das ganze zu erschwinglichen Preisen. Ich versuche mich in der Landessprache ” Rachunek prosze” was die Kellnerin mit einem netten lächeln honoriert.

Der nächste Tag ist ein Strandtag und wir sehen, dass die Ostsee uns heute mit ganz kleinen, leise vor sich hin plätschernden Wellen begrüßt.

unser Strandsofa

Auch am nächsten Tag haben wir herrliches Wetter und wir fahren mit dem Fahrrad übers Kliff bis nach Trzesacz. Hier stand früher einmal eine Kirche, ca zwei Kilometer von der Küste entfernt. Mittlerweile ist nur noch eine Mauer übrig geblieben und die muss auch besonders geschützt werden, sonst holt sich die Ostsee den Rest.

Aussichtsplattform Trzesacz

Wir fahren noch weiter auf dem Radweg und sehen zwischen den Bäumen des kleinen Kliffwaldes, draußen auf dem Meer wie gerade unser Fisch für das Abendessen gebracht wird.

Also Rewal hat uns gut gefallen und auch das Gewitter, welches in der Nacht über uns hinweg zog, hat uns den guten Eindruck nicht verdorben.

Nun wollen wir aber weiter Richtung Osten, schließlich wartet die Hansestadt Danzig auf uns. Über Kolberg (Kolobrzeg) und Koszalin nähern wir uns Danzig. Ab Rumia wird die Straße sogar zweispurig , aber mein Navi zeigt Tempo 50 km. Zwischendurch geht es wirklich etwas langsamer weil wir immer wieder auf die Linke Spur ausweichen müssen, denn auf der anderen Spur sind dauern kirchliche Prozessionen unterwegs. Mit Musik und Heiligenfiguren sehen wir viele Gruppen, die die rechte Straßenseite als Prozessionsweg benutzen. So fahren wir durch Gdynia und die Stadt scheint kein Ende zu nehmen. Irgendwann meldet sich dann mein Smartphone Navi, Petra hat es mittlerweile “Erna” getauft und rät uns, also “Erna” rät uns, ab zu biegen. Das machen wir dann auch und auch auf den Schildern steht unser Ziel Sopot. In Sopot wollen wir bleiben und von dort aus dann nach Danzig. Das ist nicht allzu weit ca 15 bis 20 km.

In Sopot sind die Straßen voll und sehr eng, kaum eine Möglichkeit mal irgendwo an zu halten. Ich parke einfach in einer Einfahrt und gebe schnell die Daten des Campingplatzes ein. In der Eile habe ich allerdings die zweite Variante des Campingplatzes Sopot eingegeben und unsere “Erna” führt uns fast aus Sopot wieder raus. Am nördlichen Ende von Sopot etwas höher vom Strand gelegen finden wir dann den Metropolis Campingplatz.

Metropolis Sopot

Etwas abgelegen aber okay. Wir Parken unser Auto, schwingen uns auf die Fahrräder und fahren auf wirklich tollen Radwegen runter zum Strand und dann immer weiter bis zur berühmten Seebrücke. Sie ist die längste europäische Seebrücke und sogar Papst Johannes Paul II, ( Wojtyla) war schon hier gewesen.

Seebrücke Sopot

Wir schauen uns in Sopot noch etwas um, hören noch Opernklänge die Life dargeboten werden und schauen uns auch den Campingplatz hier unter am Strand an. Ist wirklich ein tolles Städtchen, aber für mich auch etwas zu viel von allem. Ist eben der Haupturlaubsort hier an der Ostsee mit Casino, tollen Hotels , viel Kultur und viel Rummel. Es ist leicht bewölkt aber es regnet nicht und wir radeln auf den schönen Radwegen zurück zum Wohnmobil. Unterwegs essen wir noch eine Kleinigkeit und da wir mit der Speisekarte nicht so gut zurecht kommen, essen wir beide eine leckere Hühnersuppe.

Da wir ja am nächsten Tag nach Danzig mit dem Zug wollen, gehen wir noch zum Bahnhof, der nicht all zu weit vom Campingplatz entfernt ist. Mhhhh?? Wir treffen einen netten jungen Mann der sich mit uns auf english unterhält und uns erklärt, wie wir am nächsten Morgen unser Ticket am Automaten ziehen können. Unser Zielbahnhof heißt “Glowny” Alles klar.

Am nächsten Morgen geht s nach dem Frühstück zum Bahnhof. Zwei Tickets werden gezogen ( poh äh das war ja einfach und preiswert ca 1,30€ ) und schon sitzen wir im Zug nach Danzig.

Bahnhof Glowny

Den ersten Teil unseres Tagesausflugs haben wir ja gut hin bekommen. Das Wetter ist super und wir gehen in die Altstadt. Whow , beeindruckend die vielen historischen Bauten.

Neptunbrunnen
Marienkirche – “natürlich habe ich wieder eine Kerze angesteckt” 🙂
Tourist auf Löwe
Krantor

Whow, Danzig ist schön , sehr schön . Soviel Kultur, soviel neue Eindrücke und soviel zu sehen, das macht auch hungrig und durstig. Wir essen ein typisches polnisches Gericht, Pizza Caalzone und Pizza Margarita, trinken lecker Wasser ohne Gas und freuen uns hier die Essenspause genießen zu können. Wir schauen uns dann die Markthalle an, erledigen einige Einkäufe und gehen dann noch zur Frauengasse. Petra bekommt noch ein zusätzliches Geburtstagsgeschenk, es muss ein möglichst weißer Bernstein sein, der auch zu Ihrer Perlmut oder Opalkette passt. Wir finden einen wunderschönen Ring und die Reisekasse wird merklich schmaler. Als ich am Geldautomaten versuche meinen Zlotybestand auf zu frischen, scheiter ich kläglich. Kein Problem, für heute und morgen reicht s noch und es gibt ja überall Geldautomaten.

Am späten Nachmittag suchen wir, voll gepackt mit schönen Eindrücken, den Bahnhof Glowny auf und machen uns auf den Heimweg. Der Ticketautomat ist hier stark umlagert und es dauert bis wir an der Reihe sind. Leider kommen wir mit der Technik nicht ganz so gut klar und ein nettes Mädel hinter uns fragt, “… may I help you ? ” was wir auch dankend annehmen und so haben wir ruck zuck unsere Rückfahrtickets. Zurück im Wohnmobil machen wir es uns gemütlich, lassen diesen ereignisreichen Tag ausklingen und überlegen wie und wohin es weiter geht.

Mich zieht es Richtung Kurische Nehrung und Petra Richtung Leba, zu den hohen Wanderdünen.

Leba hat gewonnen und so fahren wir am nächsten Tag wieder durch Gdynia und biegen dann, lt “Erna s” Anweisungen, rechts ab. Nun werden die Straßen merklich schmaler und teilweise sind sie ganz okay und fast immer von Bäumen gesäumt. Also so viele Baumalleen kennen wir im Ruhrgebiet nicht. Kurz vor Leba treffen wir dann auf eine neu ausgebaute, teilweise zweispurige Straße, die “Erna” wohl noch nicht kennt. Der Campingplatz Morski (21) empfängt uns recht freundlich und wir suchen uns einen schönen Platz aus.

Camping Morski 21

Den ersten Tag in Leba geht es natürlich an den Strand und man merkt, dass hier der Sand schon viel sandiger ist.

Leba

Der lange Strandspaziergang hat uns hungrig gemacht und während wir ein Restaurant für unser Abendessen suchen, versuch ich mein Glück noch einmal bei einem Geldautomaten. Grrr , nächster Fehlversuch, irgendwas von einem übermittelten Strichcode??? Für das Essen reicht das Geld noch und am nächsten Tag fahre ich mit dem Rad zu einer Postbank im Ort und an diesem Geldautomaten klappt dann alles wunderbar.

Nun geht es aber zu den berühmten, hohen Wanderdünen von Leba. Wir fahren schön gemütlich mit unseren Fahrrädern durch den herrlich duftenden Kiefernwald. Mhhhh, ganz tief diesen süßlich, herben Duft einatmen. Mhhhhh. Die ersten Kilometer geht es über eine schöne Asphaltstraße. Am Eingang vom Naturschutzgebiet kaufen wir uns zwei Eintrittskarten und der Mitarbeiter dort erkennt sofort mit einem fachmännischen Blick, wen er da vor sich hat. ” Also, einmal für einen Rentner und einmal für eine Studentin”….. klar , so ist es. Nun fahren wir weiter auf einer Beton Panzerstraße und anschließend folgt ein Schotterweg.

mhh, der Wald riecht gut

Da sind sie, die hohen Wanderdünen und es ist ganz schön anstrengen dort hoch zu kommen.

Oben angekommen sieht man die weite Wüstenlandschaft.

Weiter geht es, bis runter an das Meer.

… und dann müssen wir ja in dem heißen Sand auch wieder zurück.

Ist schon ein tolles Erlebnis diese Dünenlandschaft. Auf der Rückfahrt durch den Wald genießen wir noch einmal den herrlichen Kiefernduft und machen an einer Aussichtsstelle am See halt. Der Aussichtsturm ist gesperrt und wir können aber von der kleinen Anlegestelle einen schönen Blick über den See werfen.

Camper in Leba

Abends setzen wir uns mit unseren netten Nachbarn, Sonja und Thorsten zusammen und haben eine Menge zu erzählen. Die beiden kommen aus Lübeck und sind mit der Fähre bis Kleipeda und dann bis Masuren gefahren. Thorsten erzählt dass die Mädchen/ Frauen in Litauen alle bildhübsch sind, alle gestylt und mit Rock oder Kleid herausgeputzt sind. Aber, gefühlt sind die Menschen dort zu deutschen Touristen nicht allzu freundlich. Dagegen, auf dem Campingplatz auf Masuren, der von zwei Frauen geleitet wird, dort waren sie sehr herzlich empfangen worden. Es ist schön sich mit den Beiden zu unterhalten und Sonja erzählt noch von ihren beiden Töchtern die auch einige interessante und lustige Anekdoten in ihrem Leben erlebt haben. Man merkt dass in der Familie mit viel Humor zusammen gelebt wird. Die beiden sind sehr sympathisch und es ist schade dass sich unsere Wege schon wieder trennen.

Auch der Aufenthalt in Leba wird uns in sehr guter Erinnerung bleiben. Die Tage hier waren super.

Es geht in Richtung Westen, die Heimreise beginnt. Aber erstmal steht Berlin oder besser gesagt Potsdam auf dem Programm. Unterwegs erwischt uns ein kleiner Regenschauer und wir kommen mit einem frisch gewaschenen Wagen in Deutschland an. Kurz vor Berlin stehen wir dann im Stau. Es geht schrittweise vorwärts. Eine Baustelle mit zwei engen Fahrbahnen und wechselweise ist auf der einen Spur mal auf der anderen ein Hindernis welches von allen umfahren werden muss. Ein kleiner Zusammenstoß auf der einen und auf der Anderen ist einem Ehepaar wohl der Motor ausgegangen und sie schieben ihren Wagen zu einer Baustelle, wo sie ihn abstellen können. Das alles bei herrlichem Sonnenschein und sehr heißen Temperaturen. Höchststrafe und für die Beiden, sicher gar nicht lustig. Kurz vor Potsdam schaltet sich “Erna” dann einfach mal ab. Wir fahren auf einen kleinen Parklatz und “Erna” wird neu instruiert. Der Campingplatz “Sanssouci” ist voll belegt. Wieder hilft uns die Stellplatz App und wir fahren zum Campingplatz “Himmelreich”. Nur 15 Minuten entfernt und schön in einem Wäldchen direkt am See gelegen.

Wir suchen uns ein schönes Plätzchen aus, schwingen uns dann auf unsere Fahrräder und fahren ein Stück. Nicht weit vom Platz setzen wir mit einer kleinen Fähre über den See und schauen uns in Caputh das Schloss an.

in Caputh hatte Einstein sein Ferienhaus

Dann geht es zurück zum See und an der Fähranlegestelle ist zufällig noch ein nettes, gemütliches Cafee, wo wir uns noch ein leckeres Eis genüsslich auf der Zunge zergehen lassen. Bevor es zum Wohnmobil zurück geht, fahren wir noch bei dem Hauptbahnof von Geltow vorbei, denn wir wollen morgen nach Berlin und dort in den Hauptstadtrummel abtauchen.

Hauptbahnhof Geltow , ein Bedarfsbahnhof

Wie man hinten auf dem Schild sieht, muss man hier mit heftigen Armbewegungen den Zugführer auf sich aufmerksam machen, sonst hält der Zug hier gar nicht. Also, abends üben wir den Hampelmann, damit wir morgen gut nach Berlin kommen.

Klappt alles gut und Berlin erwartet uns bei herrlichstem Sommerwetter.

Neptunbrunnen vor dem roten Rathaus
Petra mit ihrer Schwester

Berlin ist toll und immer wieder eine Reise wert. So viele Menschen sind hier unterwegs, die Mehrzahl wohl ausländische Touristen. Selbst in einem Geschäft werden von der Verkäuferin erstmal auf Englisch angesprochen. Der Berlintag geht zu Ende und wir kommen problemlos und wohlbehalten wieder bei unserem Wohnmobil an.

Für den nächsten Tag haben wir uns mit Manfred und Christiane verabredet. Kurz vor 12 Uhr klingelt das Handy und als ich dran gehe spreche ich mit Manfred, der steht mit dem Rücken zu mir nur ein paar Meter entfernt und fragt, wo er uns denn finden kann. Großes Hallo und nach 5 Jahren umarmen wir uns alle und freuen uns über das Wiedersehen. Zusammen spazieren wir am See entlang, um dann gemütlich am See einzukehren. Bei dem schönen Wetter bestellen wir uns Getränke und lassen uns leckeres Eis schmecken. Wir haben uns eine Menge zu erzählen und es ist einfach schön ,nach so vielen Jahren mal wieder zusammen zu sein.

Zurück am Campingplatz nehmen wir im Biergarten platz und können unsere Unterhaltung weiter fortsetzen. Ich versuche meinen Bruder anzurufen, was aber nicht funktioniert. Schade. Christiane hat mehr Glück und so sprechen wir mit unsere Cousine in Kanada. Toll . 🙂

Und wieder geht ein schöner, interessanter Tag zu Ende. Christiane und Manfred verabschieden sich und fahren zurück nach Berlin. Wir verbringen eine angenehme Nacht und bereiten uns auf die letzte Etappe unserer Reise vor.

In Hannover wollen wir eine Probefahrt auf E-Bikes bzw Pedelec s absolvieren. Mal schauen wie das klappt. Bei sehr heißen Temperaturen kommen wir in Arnum ( etwas südlich von Hannover) auf dem Campinglatz an und fahren dann gemütlich mit unseren Rädern zu einem kleinen Nachbardorf, wo wir vor der sehr alten Kirche den Selbstauslöser unseres Fotoapparates ausprobieren.

Anrum Camping
Kirche in Wilkenburg

Der nächste Tag ist dann nicht so erfolgreich wie wir uns das gewünscht hatten. Mit dem Bus fahren wir nach Hannover um dann im Fahrradcafee zu erfahren , dass ausgerechnet das E-Bike was Petra testen sollte, nicht zur Verfügung steht. Wegen der starken Nachfrage wird es wohl bis zu 2 Monaten dauern bis es wieder geliefert wird. Alternativ testet Petra dann ein kleineres Klappfahrrad und ich ein anderes und so fahren wir eine ganze Zeit den schönen Radweg rauf und runter und testen die Elektronik. Klappt alles toll aber es war nicht das Fahrrad was wir wollten. Okay, gehen wir in Hannover etwas shoppen. In der City von Hannover ist es sehr heiß. Bei Temperaturen um die 35 Grad zieht es uns immer öfter in die gut gekühlten Kaufhäuser. Ist natürlich ein teurer Spaß. Für mich springen ein paar Schuhe und eine neue Jacke dabei heraus , während Petra mit zwei Blusen und einer neuen Hose nach Hause fährt.

Nun ist unser letzter Reisetag gekommen. Von Hannover fahren wir am nächsten morgen nach Hause, wo ich dann feststellen muss, dass ausgerechnet mein leckeres Stück Marzipan aus Lübeck, wohl irgendwie abhanden gekommen ist. Total rätselhaft wo das geblieben ist. 🙂

Hannover Mai 2019

Hannover Mai 2019

Seit meiner Kindheit weiß ich, dass der Storch eine Menge bewirken kann . Wenn jemand vom Storch gebissen wird, muss er ins Krankenhaus und kommt dann oft mit einem Baby nach Hause. 😉 …soweit so gut. Elektrofahrräder bekommt man anders, man geht in ein Geschäft und kauft sie. Deswegen hab ich mich auf den Weg gemacht und bin nach Hannover gefahren. Die Fahrt war okay, auch wenn die Fahrt durch Hannover keinen großen Spaß gemacht hat. Etwas südlich von Hannover lande ich auf dem Campingplatz am Arnumer See. Ein gemütlicher Platz mit vielen kleinen Ferienhäusern. Im Ort selbst habe ich dann den ” Petersdom” Besichtigt. (siehe Bild)

Beim Radeln in die Umgebung ist mir dann dieser gefiederte Froschjäger begegnet.

Am nächsten Morgen geht es mit der Buslinie 300 nach Hannover. Zufällig fährt der Bus genau an dem Fahrradgeschäft vorbei.

Im Geschäft begrüßten mich zwei nette Mitarbeiter und erklärten mir wie dieses Klapprad so funktioniert.

Am besten lernt man so ein Rad natürlich bei einer Probefahrt kennen. Also, ein Stück die Straße längs und dann auf den Radweg an der Leine . Poh äh, super, wenn es nur etwas wärmer wäre. Die knappen 10 Grad sind zum Rad fahren eigentlich nicht geeignet. Aber es macht Spaß mit so einem Elektrorad durch die Gegend zu flitzen. Einziger Wermutstropfen, die kleinen 20 Zoll Räder machen den Fahrkomfort knochenhart, jede Unebenheit knallt in die Gelenke und der Po kriegt auch was ab. Vor einem Kauf werde ich auf jeden Fall noch ein größeres 28 Zoll Rad ausprobieren.


Ich schaue mich in Hannover etwas um, haue mir in einem großen Kaufhaus den Bauch voll, mhh lecker Lachfilet, und tucker dann mit dem Bus zurück zum Campingplatz.

Am nächsten Morgen steht das Steinhuder Meer auf dem Programm.

Den Stellplatz in Mardorf finde ich auch dank meines Handynavis ” here” recht gut.

Meine Nachbarn erzählen mir dass die Umrundung des Sees nur knappe 32 km ausmachen. Es nieselt und die Temperatur erreicht keine 10 Grad also ein Stück See anschauen ist ok, aber ganz rum, bei dem Wetter, nein.

Der Radweg um den See und durch das Moor ist toll und eigentlich macht es auch Spaß, aber es ist saukalt. Zurück zum Wohnmobil und erst mal etwas aufwärmen. Handschuhe wären gut.

In Mardorf schaue ich mich im Dorf etwas um und nachdem ich einen schönen Hofladen durchstöbert habe, gönne ich mir noch eine leckere Pommes Currywurst. Zurück im gut beheizten Womo mache ich es mir gemütlich. Radio und ein schönes Buch lassen den Tag gut zu Ende gehen.

Und schon wieder bin ich nach Hannover gereist. Die Leine sieht nicht sehr sauber aus, aber das Wetter ist gut und ich will nun zwei andere e-Bikes ausprobieren.

Ein 28 Zoll Rad mit Mittelmotor und 8 Gang Nabenschaltung und ein Rad mit einer Kettenschaltung. Also dieses weiße Rad mit der Nabenschaltung hat das Rennen gemacht. Es fährt sich super, was auch an dem Lenker liegt. Na ja, kaufen werde ich es jetzt noch nicht aber es kommt schon mal in die engere Auswahl.

Südafrika 1984

Südafrika 1984

Es ist der 10.März 1984 als Rainer uns abholt und mit uns (Angelika, Petra , Udo und ich) nach Düsseldorf fährt. In Düsseldorf steigen wir in den Bus der uns nach Luxemburg bringen soll. Bei einem Zwischenstopp in Bittburg haben wir Zeit für ein Mittagessen und so gegen 4 Uhr am Nachmittag kommen wir in Luxemburg an. Gepäck aufgeben und Passkontrolle verläuft problemlos und so startet unsere Boing 707 von der Luxavia Airlines fast pünktlich. Der Start hat es in sich. Nach einem sehr kurzen Anlauf startet die Maschine fast senkrecht in den Himmel. So einen Schnellstart habe ich noch nie erlebt. Aber okay, die Maschine ist auch nicht voll besetzt und wir fliegen ja erst mal bis Athen, da braucht die Maschine ja auch nicht voll getankt zu sein. Um 22 Uhr sind wir in Athen , steigen aus und schauen uns den Athener Flughafen an. Hier ist es zwar angenehm warm aber etwas lax mit den Sicherheitsbedingungen. Wir können hier im gesamten Flughafen rumlaufen und auch beim Zurückkehren in unsere Maschine wird keiner irgendwie kontrolliert. Seltsam. Der Start in Athen verläuft nun ganz anders als in Luxemburg. Die Maschine fährt und fährt und aus dem Fenster kann ich schon die Berge erkennen auf die wir zu fahren.  Und dann nach einem unendlich langem Anlauf erhebt die Maschine sich endlich etwas. Ganz langsam schraubt sie sich in den Himmel. Das war nun mal das genaue Gegenteil von unserem ersten Start. Aber dieses mal wurde die Boing auch bis oben hin voll getankt. Der Pilot erklärt auch warum. Auf Grund der Unruhen in Rhodesien kann es sein, dass wir ohne einen weiteren Zwischenstopp versuchen bis Johannesburg durch zu fliegen.

So ein Nachtflug ist stink langweilig, weil man ja nichts sieht. Über Ostafrika ist es weitgehend dunkel . Tatsächlich fliegen wir bis Johannesburg durch und werden mit einem sehr warmen Tag in südlichen Afrika empfangen. Wir nehmen unsere Koffer , steigen in den Linienbus und fahren in die City. Am Busbahnhof steigen wir dann in ein Taxi um, das uns dann zu unserem Hotel im Ortsteil Hillbrow bringt. Unser Hotel heißt ” Moulin Rouge”. Na, wenn das kein toller Auftakt für einen gelungenen Urlaub ist.

Da die Zimmer erst ab 12 Uhr bezogen werden können, spazieren wir ein kleines Stück die Straße längs und machen es uns bei einer Tasse Kaffee  auf der Dachterasse  des Cafe s Wien gemütlich. Um kurz nach 12 sind wir dann wieder im Hotel und schlafen  bis ca 16 Uhr. Es war doch eine ganz schön anstrengende Reise.

Wir machen einen kleinen Spaziergang um dann im Hotel etwas leckeres zu essen und uns ein südafrikanisches Bier zu gönnen. Frisch gestärkt gehen wir dann auf unsere Zimmer und rufen in der Heimat an. Wir müssen ja Bescheid sagen dass wir gut angekommen sind und auch beim Ferdinand   melden wir uns, da wir ihn ja hier auch noch kurz besuchen wollen. Nachdem alles erledigt ist machen wir uns wieder auf zum Restaurant und wollen uns zum Abend ein gemütliches Bier genehmigen. Jetzt werden wir aber erst mal mit den seltsamen Gebräuchen in Südafrika konfrontiert. Also, Bier gibt es keins. Punkt. Nur beim Essen ist es erlaubt am Sonntag Bier zu trinken. Die spinnen die … ach ist ja egal. Wir ziehen   uns auf unser Zimmer zurück und lassen uns dort das Bier servieren. Gute Nacht.

Heute, am 12.03.1984 sind wir mit Frau Manninger in unserer Autovermietung verabredet. Wir werden um 10 Uhr abgeholt und zur Vermietstation, die gleichzeitig auch Werkstatt ist, gebracht. Frau Manninger empfängt uns mit einem sehr schnippigen Ton ( die blöde Kuh) und erklärt uns,dass für uns ein Wohnmobil ohne Alkoven bereit steht. Hä…? das ist kein Wohnmobil mit dem man mit 4 Personen Urlaub machen kann und wir machen ihr begreiflich, dass wir dieses Fahrzeug nicht nehmen. Frau Manninger ist Östreicherin und deswegen können wir uns mit ihr auch sehr gut verständigen. Nach einigen Wortgefechten wird sie etwas umgänglicher, telefoniert hier und da um uns dann zu sagen, dass unser Fahrzeug , also ein Wohnmobil mit Alkoven aber erst ab ca 15 Uhr zur Verfügung steht. Okay, geht doch. Die Atmosphäre entspannt sich und sie bietet uns an, uns zu einem großen Shopping Center bringen zu lassen , wo wir in der Zwischenzeit ja schon mal unser Einkäufe für den Urlaub tätigen könnten. Mh, ist doch eigentlich alles ganz nett hier im südlichen Afrika.

Shopping Center, so etwas kennen wir bei uns gar nicht. (erst 20 Jahre später gibt es so etwas bei uns auch )  Außerhalb der Stadt auf der freien Wiese erwartet uns ein riesengroßes Gebäude mit ganz vielen Geschäften. Wir kaufen ein und schreiben so ca 30 Postkarten in die Heimat. Um 3 Uhr werden wir abgeholt und unser Wohnmobil steht reisefertig auf dem Platz. Whow.

Nach einer kurzen Einweisung und noch einigen Formalitäten ist dann gegen 16 Uhr der Zeitpunkt unseres Reisestarts gekommen.Es geht los. Da wir wissen wie kurz die Abenddämmerung in Afrika ist,  fahren wir aber nicht mehr allzu weit und steuern den Campingplatz in Vanderbilt Park an. Obwohl der Wolkenhimmel sehr nach Regen und Gewitter aussieht, bleibt es trocken und wir genießen unseren ersten Campingtag mit einem leckeren kalten Bier.

Am nächsten Morgen machen wir uns auf Richtung Kapstadt.Die Great Karoo ist eine trostlos aussehende Hochebene und so ist auch das Fahren auf unserer Strecke recht eintönig. Man sieht vor sich eine Straße die bis zum Horizont nur geradeaus geht. Verkehr ist hier auch so gut wie  keiner, kaum dass uns mal ein Auto entgegen kommt oder wir überholt werden, also alles in allem , stink langweilig. Wir erreichen in Richmond einen schönen Campingplatz der sogar einen Swimmingpool hat.

Am nächsten Tag geht es weiter. Udo und ich wechseln uns wieder mit der Fahrerei ab. Die Landschaft wird etwas interessanter und wir passieren einige Baustellen und Bergpässe. Gemütliche Fachwerkhäuser Berge und Täler erinnern uns etwas an eine Schwarzwald Idylle. So ungefähr 13 Kilometer vor Kapstadt steuern wir in Belleville den Campingplatz an. Puh, grässlicher Platz. Links und rechts des Platzes zwei Hauptstraßen, daneben der Bahnhof und über uns die Flugzeuge, die zur Landung in Kapstadt ansetzen. Um dem Abend bei sternenklaren Himmel etwas Gutes ab zu gewinnen, versuchen wir das berühmte “Kreuz des Südens” zu entdecken. Wir finden es nicht. Wir fragen einige Nachbarn. Vergeblich, die beiden Nachbarn die wir bemühen zeigen mal hier und mal dort hin. ” Oh may be it is here…. no there… no ….  i don t know exatly” Sie kommen aus Durban, dass  liegt am anderen Ende von Südafrika und sie haben keine Ahnung wo das Kreuz des Südens ist. Also heute wird das nix mit dem Kreuz des Südens und wir müssen ohne es bewusst gesehen zu haben ins Bett.

 

15.03.1984 Auf nach Kapstadt oder Cape Town wie man hier sagt. Die Stadt ist voller Leben, viele Menschen und viele Autos ein ganz schönes Gewimmel um uns herum. Wir staunen und sind begeistert. Cape Town hat was. Was kann man nicht genau sagen, aber es ist eine sehr sehr interessante Stadt und der Tafelberg im Hintergrund strahlt dazu irgendwie eine wohltuende Ruhe aus. Toll. Kapstadt gefällt uns und wir fahren zur Station der Cable Car um den Tafelberg zu erklimmen. Seilbahn fahren gehört nun mal nicht zu meinen Leidenschaften und da das von den Mitreisenden auch bemerkt wird 😉 darf ich als erster aussteigen. Puh, warm ist es hier oben, aber der Ausblick ist fantastisch.

Wir genießen es über das Hochplateau zu laufen und entdecken immer wieder ganz tolle Aussichten auf die Stadt, auf den Atlantik und auf die anderen Berge in der Umgebung. Übrigens : die Fahrt rauf mit der Seilbahn war schon schlimm aber schlimmer noch ist die Fahrt wieder runter 😉  Unser Wohnmobil fährt weiter Richtung Süden, eine traumhaft schöne, kurvenreiche Küstenstraße immer am Atlantik entlang. Super. In Kommetjie halten wir auf dem sehr schönen Campingplatz an und wollen dann gleich an den Strand zum baden. Die Chefin des Platzes ist skeptisch und erzählt uns, dass der Strand nicht weit entfernt ist aber zum baden äußerst ungeeignet. Wir haben eine große Klappe und erzählen ihr, dass wir das kalte Wasser von der Nordsee her gewöhnt sind.

Na ja. Der Strand ist gut zu Fuß zu erreichen und wir erschrecken gleich als die ersten Wellen unsere Beine umspülen. Brrrr, arschkalt und das ist noch untertrieben. Es ist soo kalt dass es schmerzt und man vermutet das hier vielleicht auch Eisstücke von der Antarktis angespült werden. Also mit Baden ist hier erst mal nix. Das Wetter ist aber super und so genießen wir noch etwas den Strand und das schöne Wetter. Anschließend fahren wir noch einkaufen bevor wir den Abend mit leckeren Spagetti und einem Glas Wein ausklingen lassen.

Heute ist Freitag der 16.03.1984 und wir wollen zum “Kap der Guten Hoffnung”  Wir merken dass es nun dauernd windiger wird je näher wir dem Kap kommen.Ein paar Zebras und Strauße sehen wir noch bevor wir das Wohnmobil parken und aussteigen.Es fegt ein unheimlicher Sturm über das Kap und wir kämpfen in einer Schräglage dagegen an. Am Aussichtspunkt sehen wir zur rechten den Atlantik und zur linken den indischen Ozean und wir verstehen bei diesem Sturm und der aufgewühlten See, dass die alten wie die neuen Seefahrer hier wohl einige Probleme hatten und haben. Uns fegt der Sturm die Spucke aus dem Mund und wir sind froh als wir zurück im Womo sind. Wir fahren über Simonstown, Vishoek nach Strand. Hier weht kein Wind und es ist sehr heiß. Der Lorenz knallt und ich fange mir einen Sonnenbrand auf der Pläte. Der Strand hier in Strand ist sehr schön und darf nur von Weißen besucht werden.  “WHITE AREA”Die Apartheid zeigt auch hier ihre intolerante Seite. Wir beschließen den Abend mit einer guten Flasche südafrikanischem Wein.

Bevor wir Strand wieder verlassen, handel ich mir noch einen Srtafmandat ein. Dann geht s  nach Mossel Bay wo es sehr nebelig ist und wir schauen uns den historischen Briefkasten an um dann gleich weiter nach George zu fahren. Auf dem Campingplatz machen wir Bekanntschaft mit einem netten, älteren Ehepaar aus Frankreich. Als wir nach Einbruch der Dunkelheit die Toilette des Campingplatzes aufsuchen wollen, macht uns ein großer schwarzer Hund Probleme. Wir müssen einen großen Bogen gehen um nicht mit diesem Köter aneinander zu geraten.

Weiter geht es nach Oudtshoorn. Wir besuchen eine Straußenfarm und bekommen einen Vortrag über diese imposanten Tiere. Ein nettes Mädel hält diesen Vortrag und erklärt uns alles Mögliche über Strauße und über die Farm. Als wir einige Fragen stellen, erklärt sie uns, dass sie uns das auch in deutscher Sprache erklären könnte. Sie kommt aus Schwelm und verbringt hier bei Verwandten ihre Ferien. Donnerwetter.

Nun fängt der praktische Teil der Besichtigung der Farm an und wir erleben ein Straußenrennen. Auch Udo versucht sich als Jockey und kann sich auch ein paar Sekunden auf dem Strauß halten. Wir kaufen noch ausgeblasene Straußeneier als Souvenir und fahren weiter Richtung Wilderness. Da uns das Wetter nicht so gut gefällt, ändern wir unsere Reisepläne und landen abends in Plettenberg Bay. Nun lassen wir es uns gut gehen und gehen lecker essen.

19.03. Regen, Nebel und ein Gewitter begleiten uns durch den Tsitsikamma Forest. Wir fahren an Port Elizabeth vorbei und stoppen am Campingplatz in Colchester. Hier ist alles etwas seltsam und wir fahren über ein großes Areal bevor wir zwischen tollen Sanddünen ein Stück Meer sehen. Landschaftlich ist das eine geile Gegend, aber verdammt einsam. Ne , richtig wohl fühlen wir uns hier nicht und wir fahren weiter bis Grahamstown. Der Campingplatz ist okay und wir werden hier über Nacht  bleiben. Da wir im Kühlschrank nichts vernünftiges mehr zu essen haben beschließen wir, dass Angelika und Udo in die Stadt fahren und einkaufen. Petra und ich warten hier und machen es uns auf unseren Campingstühlen gemütlich. Es dauert und dauert und fängt auch schon leicht an zu regnen, aber Udo und Angelika sind noch nicht wieder zurück. Als es schon fast dunkel ist, treffen die beiden ein. Sie sind auf dem Weg zur Stadt falsch abgebogen und in so einer Hometown gelandet. Da es dort alles andere als gemütlich aussah und sie schon Angst hatten überfallen zu werden, sind sie im letzten Moment quer über einen großen Acker zurück auf eine Hauptstraße und dann zum Camping gefahren. Glück gehabt, nur mit dem Abendessen wird es heute nix. In der Zwischenzeit waren auch viele Wohnmobile auf dem Campingplatz eingetroffen.  Auch das nette, französische Ehepaar trafen wir hier wieder. Wir blieben in unserem Womo und hörten aber wie die anderen den Abend mit Musik und Gesang am Lagerfeuer verbrachten.

Am nächsten Tag geht s bis nach East London . Am Beacon Beach ( Private Creek Camping)  halten wir und vervollständigen im Supermarkt unsere Vorräte. Den Nachmittag verbringen wir am Strand und können noch im trockenen zu Abend essen, bevor dann ein starkes Gewitter auf uns nieder prasselt. Petra und ich liegen oben im Allkoven und haben eine Glaskuppel direkt über uns. Dadurch erleben wir das Gewitter viel intensiver als uns lieb ist. Grrrr. Also viel geschlafen haben wir in dieser Nacht nicht.

Auch am nächsten Morgen ist das Wetter nicht wirklich besser geworden. Wir durchqueren die Transkei ohne Probleme, sehen aber von der Landschaft recht wenig. Es ist diesig und bei dem Sauwetter kommen wir abends in Port Skystone an. Ein einsamer Jogger erklärt uns, dass es hier keinen Campingplatz gibt aber in Richtung Margate gibt es mehrere. Auf der Weiterfahrt kommen wir an eine Steigung wo unser Wohnmobil fast nur noch mit 40 km unterwegs ist. Eine Horde farbiger Jugendlicher stehen mit Steinen bewaffnet auf der Straße. Gas geben nützt bei den paar PS jetzt nichts. Ich komme von der Rückbank und setze mich nach vorne auf den Beifahrersitz. Vielleicht will diese Gang sich mit zwei Männern nun doch nicht anlegen und wir zuckeln unbehelligt weiter. Poh äh, menno Glück gehabt.  Bei Shelly Beach kommen wir im strömenden Regen auf einem Campingplatz direkt neben der Eisenbahnlinie an. Das hier noch Dampflocks fahren filmt Udo am nächsten Morgen. Als der Lokomotivführer mitbekommt dass er gefilmt wird, betätigt er auch extra seine Zugpfeife.

Durban ist unser nächstes Ziel. Der Caravan Park im Ortsteil Bluff ist gut besetzt und erinnert uns an Camping in Hoek van Holland.  Wir vertreiben uns die zeit mit Karten spielen. Auch der nächste Tag bringt kein besseres Wetter und wir unternehmen einen kleinen Strandspaziergang und spielen Karten. Am folgenden Tag fahren wir nach Durban  und besuchen dort den Hauptstrand und anschließend das Aquarium.   Blöderweise hatte ich zwischendurch meine Eintrittskarte verloren und so musste ich für das Delfinarium noch einmal 5 Rand berappen. Am nächsten Tag besserte sich das Wetter und wir legen einen Strandtag ein. Beim Karten spielen am Abend verliert Udo und musste dafür das Geschirr abtrocknen.

26.03.1984 weiter geht s. In den “Lands of thousand Hills” besuchen wir einen Zulu Kraal. Die Zulus führten uns interessante Tänze und Zeremonien vor. Da war schon eine Menge Power zu spüren. Den berühmten Wasserfall suchten wir dann aber leider vergebens und so erreichten wir eine Tankstelle in Ladysmith.Nach diesen Stopp springt der Wagen aber nicht mehr an.  Aber wofür haben wir denn einen Spezialisten und Autofachmann wie unseren Udo dabei, ein Schlag mit dem Hammer an der richtigen Stelle und der Wagen läuft wieder, läuft bis zu unserem nächsten Ziel,  Volksrust.

Am Morgens besuchten wir Mr. Starky, der Besitzer des dortigen Mercedes Autohaus und der Leiter des Posaunenchors . Er zeigt uns seine Autos, erzählt uns etwas über den Krüger Park und wir verabschieden uns und fahren, begleitet vom Regenwetter, in den Krüger Nationalpark. In Pretoriuskop übernachten wir.

 

28.03.1984 Heute sind wir im Park unterwegs und haben eine Menge Tiere gesehen. Giraffen, Zebras ,Antilopen,Büffel und sogar zwei Geparden. Ein schöner und erlebnisreicher Tag, wir beenden ihn im Restaurant der Lodge. Nebenbei erfahren wir , dass die Menschen hier den Park noch nie sooo grün gesehen haben. Der Regen der vergangenen Tage macht es möglich.

Der nächste Tag führt uns weiter durch den Krüger Nationalpark. Heia Safari. An einem kleinen See steigen wir aus und schauen den Nilpferden zu, als plötzlich ein großes Nilpferd aus einem nahen Gebüsch mit viel Radau ins Wasser läuft. Ups, das hatten wir gar nicht gesehen. Verdammt leichtsinnig, denn die meisten gefährlichen Situationen passieren mit  Nilpferden. Die Hippos sollte man also nicht unterschätzen. Zurück in der Lodge essen wir noch eine Kleinigkeit und sitzen dann noch eine Weile draußen zusammen.

Von der Lodge Satara fahren wir zur Letabe Lodge. Unterwegs an einem “Outlokking Point”treffen wir Erwin und seine Frau. Ein älteres Ehepaar aus Deutschland, das nach dem Krieg hier in Südafrika gelandet ist. In Letaba machen wir eine kurze Mittagspause und fahren den Nachmittag nochmal raus in die Wildnis. Als ich an einer Stelle meine ich hätte irgendwas gesehen, halte ich an und überlege noch ob ich etwas zurückfahren soll. Angelika und Petra, die hinten im Auto sitzen schreien ” fahr weg ,schnell fahr”. Ich kapiere nix und fahre ein kleines Stück vor. In dem Moment stürzt eine große Herde Büffel aus dem Gebüsch und und das dröhnen der Hufe vibriert bis ins Auto. Puh, nochmal Glück gehabt, beinha hätten die uns wohl umgerannt. Wir fahren weiter und nach einer Weile muss ich wieder anhalten. Zwei große Elefanten stehen auf dem Weg und am Wegesrand  entdecken wir noch einen kleinen Elefanten. Vorsicht ist geboten wenn Jungtiere von ihrer Mutter beschützt werden. Die Elefanten kommen langsam auf uns zu und ich lege den Rückwärtsgang ein um etwas Abstand zu halten. Nach einer Weile drehen die Elefanten in das Gebüsch ab und geben den Weg wieder für uns frei.

Abends in der Lodge treffen wir wieder Erwin und seine Frau und wir setzen uns bei unserem Wohnmobil mit ein paar Gläsern Bier und Bacardi Cola Zusammen. Erwin erzählt dass er und seine Frau mit dem Wohnmobil ihre Rente nun genießen. Sie seien beide braun aber nicht von der Sonne. Sie sind nach dem zweiten Weltkrieg aus Deutschland geflüchtet und seitdem leben sie in Südafrika. Während wir uns unterhalten stehen hinter dem Maschendrahtzaun der Lodge plötzlich Hyänen. Gestärkt mit Bacardi Cola beobachten wir die Tiere angstfrei. Es sind ganz schön große Burschen nicht so die Kleinsten ihrer Art. Bier und Bacardi Cola bekommen mir nicht ganz so gut und ich entledige mich auf der Toilette von einem Teil des  Alkohols.  Da man nicht sicher sein kann, ob die Hyänen  über den Zaun gesprungen sind, verlässt Udo das Wohnmobil nicht.

Mit einem etwas schweren Kopf fahren wir am nächsten Tag nach Olifants Lodge. Wahrscheinlich wegen des Regens sind hier einige Wege gesperrt. Wir bekommen aber trotzdem noch eine Menge Tiere zu sehen und fahren dann nach Letaba zurück. Wir stehen mit unserem Wohnmobil wieder direkt am Zaun und da es etwas regnet, sitzen wir alle im Auto, die Seitenscheiben haben wir aber runter gekurbelt. Plötzlich sehen wir im Scheinwerferlicht unseres Autos wieder  die Hyäanen, ein großes Rudel direkt vor unserem Auto. Wir sind ganz still und staunen bis Udo plötzlich laut aufschreit.  UHAAA, eine der großen, doppelflügeligen Libelle (ca 20 bis 30 cm groß) hat sich auf seinen Arm gestürzt. Udo hatte das Gefühl eine der Hyänen hätte jetzt zugebissen. Trotzdem er jetzt merkt dass es nur eine Libelle war, geht sein Puls noch weit über 180 und in diesem Moment sehnt er sich zurück an seinen Schreibtisch auf der Arbeit. So ein Erlebnis kann einen ganz schön mit nehmen.

Heute ist der 01.04.1984 und, was wir nicht wissen ,  die Südafrikaner stellen heute ihre Uhr auf Winterzeit um.( …oder wurden die Öffnungs- und Schließzeiten der Lodges nur umgestellt ? … genau weiß ich das auch nicht mhr 🙂   )  Wir fahren zurück Richtung Satara und sehen unterwegs noch Löwen. Whow. Löwen in freier Wildbahn sind schon etwas besonderes. Als wir an der Lodge ankommen ist das Tor   verschlosssen und wir warten mit noch einigen anderen Fahrzeugen darauf, dass es geöffnet wird. Ein Ranger öffnet das Tor und wir müssen alle nacheinander ins Büro. Hier bekommen wir eine Standpauke gehalten, dass wir uns an die offiziellen Zeiten halten müssen und nicht zu spät zur Lodge fahren. Wir erklären dass wir uns an die Zeiten gehalten haben, aber leider nichts von der Zeitumstellung wussten.Unsere Namen werden in einer Liste eingetragen und dann gehen wir erst mal lecker essen.

Der nächste Tag ist einer schöner Tag und wir wollen nach Lower Sabie fahren. Am Wegerand sehen wir ein totes Hippo und ein ganzes Rudel Hyänen, die sich über den Kadaver her machen. Sieht gruselig aus wir die Hyänen blutverschmiert sogar in den Körper reinkriechen.

Weiter gehts in den nächsten Tagen über Lower Sabie und Berg en Dahl Richtung Malelane. Die Berg en Dahl Lodge ist übrigens die letzte die wir im Krüger Nationalpark besuchen. Sie ist wunderschön, ganz neu gebaut mit einem tollen Swimmingpool direkt in den Felsen gebaut. Das Restaurant ist ganz hervorragend und wir haben abends beim Abendessen einen tollen Blick auf die beleuchtete Wasserstelle, an der sich einige Tiere laben. Wir laben uns an dem sehr leckeren Nachtisch und Udo lässt sich extra das Rezept dafür geben. Wir genießen nochmal die abendliche Stimmung, die vielen Geräusche der Wildnis und denken dann an das Ende unsere Tour in die Wildnis. Viel gesehen und viel erlebt in der Zeit.

Es ist Sonntag und wir verlassen den Krüger Nationalpark. Es dauert eine Weile bis wir in Pretoria ankommen und wir besuchen das Voortrekker Monument. Nach der Besichtigung fahren wir in der City einen Campingplatz an. In der Rezeption hängt ein Schild das darauf hinweist, dass Schusswaffen hier nicht erlaubt sind. Beruhigend ist das nicht. Wir haben kein Bargeld mehr und müssen noch Geld abheben und unbedingt etwas zu essen kaufen. Heute am Sonntag ist das nicht ganz so einfach. Das Wetter ist schön und Petra und Angelika machen es sich im Bikini in den Campingstühlen bequem, während Udo und ich uns mit dem Wohnmobil auf den Weg in die Stadt machen. Wir müssen jetzt eine größere Bank finden, bei der wir am Geldautomaten abheben können. ( Damals ohne Navi und ohne Ortskenntnisse kein leichtes unterfangen) Wir fahren eine zweispurige Hauptstraße biegen dann irgendwann ab und fragen Leute die wir unterwegs sehen. Nach einigem Suchen finden wir tatsächlich eine Bank mit Geldautomaten und versorgen uns mit Bargeld. Es dauert eine Weile aber wir finden den Weg zurück zum Campingplatz wo wir schon ungeduldig erwartet werden.

Das Ende unserer Reise naht. In Johannesburg geben wir unser Wohnmobil wieder ab und lassen uns nach Randburg bringen . In Randburg besuchen wir Ferdinand und werden von seinem Schäferhund so stürmisch begrüßt, dass er den Lack des Auto etwas zerkratzt. Ferdinand fährt mit uns zu seiner Firma nach Johannesburg, läd uns noch zu Pommes und Currywurst ein und bringt uns dann zum Flughafen. Adios Afrika, es war eine tolle aufregende Zeit bei der wir viel erlebt und viele Eindrücke gesammelt haben.

 

 

 

 

 

 

 

 

Norddeich 09.2018

Norddeich 09.2018

Klaus Störtebecker.

Das soll er sein, der da so stolz mit Axt und Schwert über die Schiffsplanken geht. Hier in Marienhafe hat er eine Zeitlang gelebt.

Natürlich muss ich mir seinen Wohnraum in dem riesigen Kirchturm mal anschauen.

Die Besichtigung des Kirchturms kostet 2,–€ .

Für damalige Verhältnisse hatte Klaus Störtebecker wohl ein komfortables und sicheres Versteck gefunden gehabt. …und die Aussicht die er hatte, kann man heute noch bewundern.

Zurück auf dem kleinen Platz vor der Kirche bewundere ich   die tollen Fahrradständer.

Weit fahren kann man damit nicht,  🙂

Weit fahren kann man mit der Eisenbahn.Wir fahren nach Norddeich und verputzen im Fischrestaurant am Hafen eine super leckere,aber sehr große Portion Rotbarschfilet mit Bratskartoffeln .  🙂

Von hier aus kann man nach Norderney schauen. Ist nicht weit weg und die Überfahrt dauert ca 55 Minuten.

Aber wenn ich schon mal hier bin und es gerade Ebbe ist, will ich ja auch unbedingt mal eine kleine Wattwanderung machen.

Herrlich wie der Matsch zwischen den Zehen durch quillt, allerdings auch verdammt glitschig und man muss ganz schön mit der Balance kämpfen.

Zurück zu meinem super tollen Stellplatz und einem gemütlichen Abend . Auf der Terrasse genießen wir bei angenehmen 24 Grad die Abendsonne.

 

Dresden,Leipzig 08.2018

Dresden,Leipzig 08.2018

Ich kannte London, Paris , Kopenhagen, Amsterdam, Barcelona, Wien ja selbst Nairobi und Cape Town  waren mir bekannt. Nur Dresden,Leipzig, Weimar und viele andere Städte hinter der Grenze kannte ich noch nicht. Damals kam man da ja auch nicht hin und so wusste ich nur ,” da so irgendwo im Osten”, aber wie es da aussieht und was es da noch so alles gibt,…. keine Ahnung.

Also das Wohnmobil startklar gemacht und los geht s.

Auf der Autobahn bis Kassel war ganz schön betrieb, aber wir kamen   gut durch und hatten dann Richtung Leipzig  fast freie Fahrt. Da wir mit 150 km/h gut unterwegs waren, entschieden wir uns, direkt bis Dresden durch zu fahren. Als Navigationsgerät benutzte ich wie immer ,mein Smartphone und wähle meistens nicht” google-maps” sondern “here”.

Als Ausgangspunkt für Dresden hatten wir uns  den Stellplatz der Firma Schaffer ausgesucht.

Der Platz ist schön und für ca 100 Wohnmobile vorgesehen. Auch die Nahverkehrsanbindung mit der Straßenbahn ist bestens, alles in der Nähe. Die Elbe, ist von dem Platz auch nicht weit entfernt und so fuhren wir am nächsten Morgen mit dem Fahrrad erst Richtung Elbe und  dann über den Elbradweg in die Innenstadt. Den Weg hatten wir uns etwas schöner vorgestellt, aber  auf der anderen Elbseite wurde der Weg dann besser.

Und dann Dresden , Kultur wohin  man schaut. Wir sind echt überwältigt  🙂 also Dresden, das ist schon der Hammer. Die Frauenkirche , der Zwinger , Semper Oper ,Residenzschloss , die Mosaike des Fürstenzugs , Katholische Hofkirche , Brühlsche Terrassen, der goldene Reiter und und und…. also es erschlägt uns wunderbar.

Ein nettes junges Mädchen fragt ob es uns Beide mal zusammen fotografieren soll. Ja sicher. Wir kommen mit der jungen Dame ins Gespräch und erfahren , dass sie aus Argentinien kommt, sich nun etwas in Europa umschaut um dann in Edinburgh zu studieren.

Wir stürzen uns in das Erlebnis “Dresden” und haben dabei ein ganz schönes Programm abzuspulen. Alleine die Besichtigung der Frauenkirche bis in die Kuppel verlangt schon sportliche Höchstleistungen. Es lohnt sich aber, alleine schon wegen der schönen Aussicht. Wobei ich die Höhe gar nicht so ab kann, aber das muss ich in den nächsten Tagen wohl noch öfter ertragen, denn es warten noch weitere Highlights in schwindelnder Höhe auf uns. 🙂

Vor der Frauenkirche warten Pferdedroschken auf zahlende Gäste. Den Blumenschmuck der Kutschen haben sie sich wohl bei meiner Schwägerin abgeschaut 😉

 

Von den Brühlschen Terassen hat man einen schönen Blick auf die Augustusbrücke an der gerade gebaut und renoviert wird und normalerweise sieht man auch  den Schiffsverkehr auf der Elbe. Jetzt fährt kein einziges Schiff . Die Elbe hat dieses Jahr im August nur einen Tiefgang von 53 cm und da kann keine Schifffahrt stattfinden. (   ich wollte doch unbedingt mal ein Wort mit drei ” F s ” schreiben ) Alle Schiffe haben am Kai festgemacht.

Gegenüber der Frauenkirche machen wir dann  Rast in einem schönen Restaurant und wollen das Gesehene erst mal sacken lassen. Das gelingt nicht wirklich. Hier drinnen gibt es so viele Motive die fotografisch festgehalten werden müssen.

Sogar auf den Toiletten begleitet einen hier die Kunst . 🙂

und in einer anderen Ecke kann man bestaunen wer sich hier schon alles verewigt hat.  Udo Jürgens und Udo Lindenberg und viele andere Prominente und weniger Prominente.

Wir sind beeindruckt. Dresden ist schön, wir nehmen diese tolle Atmosphäre in uns auf.

Meine ehemalige Nachbarin erzählte mir damals von Dresden. Sie war mit ihrer Familie im Februar 1945 auf der Flucht aus Schlesien. Es muss schrecklich gewesen sein als die Bomben Tod und Zerstörung brachten. Wenigstens die großen Wunden der Stadt sind mittlerweile nicht mehr sichtbar.

Mit dem Fahrrad fahren wir zurück zu unserem Stellplatz. Unterwegs machen wir noch ein Foto von dem Haus der ehemaligen Zigarettenfabrik Yenidze . Aus dem damals türkischen, jetzt griechischen Anbaugebiet wurde der Tabak geliefert.

Gegenüber unserem Wohnmobil hat ein nettes Ehepaar aus Norddeutschland Rast gemacht. Sie erzählen uns , dass Sie heute ein kleines Auto, einen Smart, für einen Tag gemietet hatten. Da wir das Erlebnis Dresden erst mal sacken lassen wollen, beschließen wir für den nächsten Tag das Elbsandsteingebirge zu besichtigen. Nach so viel Kultur steht am nächsten Tag also Landschaft auf dem Programm.

Am nächsten Tag mieten wir einen kleinen Smart für einen Tag. ( 39,..€ und 100 km frei) und fahren quer durch Dresden Richtung Elbsandsteingebirge. Wir fahren über die berühmte Eisenbrücke ” Blaues Wunder” und entlang einiger Schlösser und Weinberge. Nach der Stadt Lohmen geht der Weg rechts ab und ein großes Schild zeigt ein “Durchfahrt Verboten”. Nach dem Tipp unserer Stellplatznachbarn ignorieren wir das Schild und fahren ein paar Kilometer weiter, wo dann ein schöner Parkplatz auf uns wartet. Von hier aus sind es nur noch ein paar Minuten bis zu der Felsengruppe der Bastei. Whow, ist ja eigentlich gar nicht mein Ding. Diese Höhe und überall der steile Abgrund. Tapfer meister ich aber auch diese Herausforderung.  🙂 

Gegenüber sieht man zwei Bergsteiger die an so einem steilen Fels klettern. Wie man so etwas machen kann werde ich nie verstehen.Man muss schon genau hinschauen, um die beiden Kletterer auf dem Bild zu sehen.

Wir gehen über die Basteibrücke und genießen, soweit es geht, den schönen Ausblick und das tolle Wetter. Nach diesem Höhenabenteuer zieht es uns weiter zu einem weiteren Highlight, die “Festung Königstein”.

Wenn man drin sitzt ist unser Smart  ein richtiges Auto, von außen sieht es so aus, als würde ein Stück fehlen. 🙂

Wir parken unterhalb der Festung in einem Parkhaus und machen uns zu Fuß auf den Weg , die Festung  zu stürmen. Na gut, also so richtig stürmisch sind wir nicht und weil es auch stetig bergauf geht, ist es auch eher ein gemütliches angehen.

Gigantisch, Auf diese riesigen Steinfelsen hat man damals noch eine Festung gebaut. Beim hoch schauen wird es mir schon schwindelig, wie wird das erst wenn man von oben runter schaut ? Wie haben die Menschen das damals nur bauen können ?  Der Ausblick von hier oben ist wirklich gigantisch.

Dann entdecken wir auf einer Schautafel eine lustige Anekdote.

Schnell mache ich noch ein Foto von der Stelle.

Auch heute müssen wir das Gesehene erstmal verarbeiten. Gigantisch , super , das sind die Begriffe die mir dazu einfallen.

Zurück zum Stellplatz müssen wir uns durch Dresden und den Feierabendverkehr kämpfen. Bis kurz vor dem Ziel klappt es auch ganz gut. Dann geht aber plötzlich gar nichts mehr und wir müssen einen etwas größeren Umweg über Radebeul fahren. Als wir später  mit dem Fahrrad zum Abendessen fahren, sehen wir den Grund für die Straßensperrung.

Am nächsten Tag werden wir direkt an der Straße vor unserem Platz von dem Sightseeing Bus abgeholt und in die Innenstadt gebracht. Von hier aus fängt dann die Stadtrundfahrt an und wir erfahren noch jede Menge über Dresden. Am “Schönsten Milchladen der Welt” kaufen wir dann noch etwas ein und nach eineinhalb Stunden Fahrt, stürzen wir uns nochmal in das Stadtleben von Dresden.

Für den nächsten Tag beschließen wir einen etwas längeren Spaziergang. Wir gehen nach Radebeul in die Karl May Straße und besichtigen die ” Villa Shatterhand” und das Blockhaus “Bärenfett”. Hier also, hat Karl May seine Phantasie zu Papier gebracht. Die Ausstellung ist interessant und man kann sich gut vorstellen wie der “sympathische Spinner”, wie ihn die Radebeuler damals nannten, gelebt hat.

Auf dem Rückweg sehe ich noch ein schönes Motiv, was ich unbedingt im Bild festhalten muss.

Gut gelaunt und voller neuer Eindrücke machen wir uns am nächsten Tag auf den Weg nach Leipzig, also sprachlich ungefähr so ” Läipzisch”. Am nördlichen Stadtrand finden wir einen schönen Campingplatz am Auensee.

An der Rezeption erklärt man uns genau wo der Bus in die Stadt abfährt und wo wir umsteigen müssen. Alles kein Problem.Wir treffen ein nettes Ehepaar aus den Niederlanden, die den gleichen Weg vorhaben. Zusammen fahren wir mit dem Bus los und schon geht das Desaster los.Wir sitzen im falschen Bus, auf der anderen Straßenseite hätten wir in die andere Richtung einsteigen müssen . Zum Glück ist gerade ein Schaffner im Bus der uns erklärt wie wir jetzt in die Stadt kommen . Grrr. 🙁  ok zwei Haltestellen später steigen wir aus und lassen uns zeigen wo wir bis zur nächsten Haltestelle gehen müssen und in welche Straßenbahn wir dann einsteigen sollen. Na, geht doch, alles gar kein Problem.  🙂 Am Hauptbahnhof verabschieden wir uns von den netten Holländern. Leipzig ist eine wunderschöne Stadt mit tollen alten Gebäuden mit vielen Hinterhöfen.

Was sich 1989 in und vor der Nikolaikirche abgespielt hat, kann man heute nur noch erahnen. Nach so viel Stadtbesichtigung haben wir Hunger und  suchen  ein schönes Restaurant. Und wo muss man, wenn man in Leipzig ist, mal gegessen haben …?  Na klar, im Auerbachkeller, denn hier hat ja auch Goethe gerne sein Essen zu sich genommen.

Jetzt kennen wir uns mit dem Nahverkehr in Leipzig aus und fahren  am nächsten Tag mit dem richtigen Bus in die Stadt. Nun toppen wir das Ganze noch und steigen in die S-Bahn. 🙂

Das Völkerschlachtdenkmal ist ein monströses Denkmal. An dieser Stelle haben mal 500.000 junge Männer gekämpft, von denen ca 100.000  nicht überlebt haben. Napoléons Macht fand hier ihr Ende.

Das Innere des Denkmals ist bedrückend, auch wenn der Audiogide ( 1.–€) das Ganze etwas lustig erklärt. Der Blick in die Krypta auf die riesenhaften Figuren und die düsteren Blicke der steinernen Ritter ist erdrückend. Also gehen wir nach draußen auf den Rundgang, der sehr schmal und sehr tief nach unten schauen lässt. Also mit Wohlfühlen ist dabei meiner Höhenangst nix. Weiter gehts, 500 Treppen sind bei dem warmen Wetter kein Pappenstiel und wir schnaufen ganz schön als wir endlich oben ankommen. …und wie heißt dann so ein Standartsatz …?  “… der schöne Ausblick entschädigt   für die Anstrengungen” .

Na gut, der Ausblick ist wirklich toll aber man denkt ja schon an den schmalen Abstieg, wo wieder 500 Stufen auf einen warten.

Obwohl auf dem Campingplatz vor Fahrraddieben gewarnt wurde, sind unsere beiden Fahrräder noch da. Wir packen alles zusammen und fahren am nächsten Tag nach Weimar. Wenn wir jetzt weiter auf Goethes und Schillers Spuren wandeln, vielleicht gelingt mir ja auch noch ein toller Satz, so als literarisches Highlight. 🙂

Goethe:” Es hört doch jeder nur, was er versteht”.

Ok, im Moment fällt mir nichts ein, aber vielleicht kommt das noch.

Etwas außerhalb von Weimar fahren wir an der Einfahrt zur Gedenkstätte des Konzentrationslagers Buchenau vorbei und gelangen zum Campingplatz Ettersburg. Hier sind wir aber so weit weg vom Schuss und es gefällt uns auch nicht wirklich, so dass wir zurück nach Weimar fahren. Leider gibt es auch hier Baustellen und es dauert bis wir den Stellplatz am Brill Platz in der Stadt finden. Da wir nun etwas spät dran sind, lassen wir die Besichtigung der Gedenkstätte fallen und gehen in die Stadt. ( Die schrecklichen Bilder und die Informationen zum KZ Buchenau schauen wir uns hinterher auf Filmen über “you tube” an.) Es ist erschütternd was sich hier damals zugetragen hat.

(*Im Radio hören wir Nachrichten von den Ereignissen die sich aktuell in Chemnitz abspielen. Auch das ist erschütternd,schrecklich ,schlimm absolut inakzeptabel.”*)

In Weimar wurde die erste parlamentarische deutsche Demokratie ins Leben gerufen.  ( Weimarer Republik 1918-1933)  Weimar, die Stadt von Goethe und Schiller.

Das Goethe Haus

. Übrigens, die Familie im Hintergrund ist von Berlin aus mit dem Fahrrad unterwegs. Sie sind sehr sympathisch und räumen extra die Treppe damit wir ein Foto vom Goethehaus machen können. Dann sind sie noch so nett und fotografieren uns.Wie gesagt, sehr sympathisch und nett. Ich freue mich immer über die vielen tollen Menschen, die man so auf Reisen trifft.

Das Haus in dem Schiller lebte.

Nach soviel Goethe und Schiller verbringen wir eine ruhige Nacht im Wohnmobil und genießen am nächsten Morgen unser ausgiebiges Frühstück. Mittlerweile hat sich auch das Tischdecken und Kaffekochen im Womo gut eingespielt.

Nun wollen wir  Martin Luther s Wohnstube auf der Wartburg kennen lernen. In Eisenach finden wir in der Karl Marx Str. einen schönen  Stellplatz mit Stromanschluss für unser Wohnmobil.Wir schlendern durch die Stadt und hoffen in der Stadt vielleicht einen  Shuttlebus zur Wartburg zu finden. Die  Einkaufstrasse gefällt uns und wir fragen uns weiter durch. So kommen wir zu einem Platz an dem uns ein Schild auf den Wanderweg zur Wartburg hinweist. Ok, da steht dass man ca in einer halben Stunde auf der Burg ist. Das schaffen wir doch locker. Na gut,so  locker ist es dann doch nicht, denn es geht ständig bergauf. Ufz, keuch ,schwitz, schnauf , so würde man das jetzt in einem Comicheft beschreiben. Nach einer guten dreiviertel Stunde aber kommt die Wartburg in Sicht.

Aha, hier also hat Martin Luther, getarnt als Junker Jörg, der Verlogenheit der damaligen Zeit getrotzt. Solche Martin Luthers müsste es doch viel öfter geben. Es gibt sie, ja, Menschen die immer wieder den Machtmissbrauch anprangern und sich für das Menschliche einsetzen.

Wir besichtigen die Burg und erfahren viel über ihre Geschichte. Im frühen Mittelalter lebte hier ja die heilige Elisabeth, die als Kleinkind, als Ungarische Prinzessin, auf diese Burg geholt wurde und mit vier Jahren mit ihrem Mann verheiratet wurde. Mit 15 Jahren bekam sie dann ihr erstes Kind. Mhhh… ? Heutzutage würde man für solche Kinderhochzeiten bestraft, damals wurde diese Elisabeth, die mit 24 Jahren verstorben ist, für Heilig erklärt. Sie war ja wohl auch ein nettes Mädel, dass sehr vom Leben des heiligen Franziskus geprägt war und sie soll auch wirklich viel für arme Menschen getan haben. Also,für damals alles ok.

Wir schauen uns die verschiedenen Räume der Burg an und gelangen zum Schluss ganz oben in den Festsaal. Von hier aus geht es dann in das Nebengebäude und zu der Kammer , in der Junker Jörg eine Zeit lang gelebt und gearbeitet hat.Hier hat er die Bibel aus dem Altgriechischem in die deutsche Sprache übersetzt. Gleichzeitig schaffte er damit eine Vereinheitlichung der deutschen Sprache. Er hat also viel mehr in seiner Zeit bewegt und erreicht, als nur mal eben den Mächtigen auf die Füße zu treten. Ob ihm das damals wohl bewusst war ?

Ups, das ist nicht Martin Luther, das ist Petra bei der Besichtigung der Stube. 🙂

Wie man  sieht, braucht man nicht viel Luxus um Großes zu vollbringen.

Auf unserem Rückweg von der Burg kommen wir in Eisenach an dem Haus mit der Bezeichnung “Goldener Löwe” vorbei. In diesem Haus fand der Gründungskongress der heutigen SPD statt.

Nach so viel Historie, Kultur und auch sportlichen Leistungen fahren wir ein paar Kilometer in den Thüringer Wald und entspannen auf dem Campingplatz am Altenberger See. Hier ist es schön ruhig und nach einer erfrischenden Dusche geht es uns super. Wie überall liegen auch hier im Wald schon viele vertrocknete Blätter. Auf Grund der diesjährigen extremen und langen Hitzeperiode, ist die Waldbrandgefahr sehr hoch.

Am nächsten morgen fängt unsere Rückreise an. Die Autobahn von Eisenach nach Kassel ist eine Berg und Tal Bahn. Nach dem dauernden Rauf und Runter und einem kleinen Stau erreichen wir Kassel und von da aus geht es dann zurück nach Hause. Mit im Gepäck, schöne Erinnerungen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Batavia und die Hitze

Die Batavia und die Hitze

Die “Batavia”.

Das Original wurde 1628 in Amsterdam gebaut und lief 1629 bei der ersten Reise in Australien auf ein Riff und sank. Die meisten der 340 Besatzungsmitglieder und Passagiere konnten sich zwar retten, aber es war doch eine große Katastrophe. Ist eine lange Geschichte , wer mehr darüber wissen möchte kann es ja unter der Geschichte der Batavia nachlesen.

. In Lelystad,wo auch die Batavia vor Anker liegt,  finden wir einen schönen Campingplatz. ” t Oppertje”. Der Platz liegt   an einem kleinen See und mit dem Fahrrad sind wir in ca einer halben Stunde in der Stadt. Also machen wir uns trotz der großen Hitze auf den Weg und schon bald sehen wir die “Batavia”.Die Besichtigung des Schiffes haben wir uns für morgen vorgenommen und deswegen geht es heute erstmal ins Outlet Center zum shoppen. Ups, und dann die erste Überraschung . In einem Geschäft treffen wir zufällig Toni und seine Familie. Das Selfi wird sofort an unsere Verwandten geschickt. 🙂  Nachdem wir dann das gesamte Center fast leer gekauft haben 🙂 fahren wir zurück zum Campingplatz. Ganz in der Nähe gibt es hier bei

” Toms Creek” einige Forellenteiche

und wir beschließen heute mal eine leckere Forelle zu verspeisen.

Am nächsten Tag gehts dann wieder zurück in die Stadt und auf zur Schiffsbesichtigung. Whow, da ist sie, wir sind beeindruckt. Das war im Jahre 1628 wohl eins der größten und schönsten Schiffe, das von Holland aus die Weltmeere besegelte. Sozusagen das Top Segment der Seeschifffahrt. Die Verzierungen und Bemalungen sehen toll aus und haben damals bestimmt noch mehr Eindruck gemacht , als heutzutage. …und was die alles mitnehmen mussten

und gegen wen die sich unterwegs verteidigen mussten … also es war schon ein Riesenaufwand so ein Schiff auf die Reise zu bringen und es beschleicht einem eine Hochachtung vor der Leistung, die die Menschen damals erbracht haben. Von dem Mut, mit so einem Schiff, mit so vielen Menschen, so lange unterwegs zu sein, wollen wir gar nicht reden. Hut ab. und den Kopf einziehen. Das Zwischendeck ist nur 1,20 m hoch. Auch das andere Deck ist für große Leute nicht so empfehlenswert. 🙂 Der Kapitänsraum ist da schon besser geeignet. und der Kapitän hatte auch eine eigene Toilette und musste nicht wie alle Anderen den “Allemann” als Toilettenpapierersatz benutzen. 🙂

und auch die Getränke des Käptens waren wohl etwas besser, als die der Mannschaft … auch Waffen gehörten damals zum normalen Outfit. Wir laufen ca eine Stunde auf dem Boot rum und sind hell auf begeistert  von dem was wir sehen und von der Vorstellung, wie das wohl damals war. Wir sind beeindruckt und verlassen mit dem Gefühl etwas ganz besonderes erlebt zu haben , die Galeone.  Bevor wir noch in die Stadt gehen schauen wir uns noch etwas in der Werft um

und mit der geschnitzten Figur von ” Quasimodo” verlassen

wir die Werft und LelystadLelystad ist eine sehr junge Stadt, die erst im Jahre 1967 gebaut wurde. Der Herr Lely hatte damals eine geniale Idee und konnte seine Vorstellungen mit einer aufwendigen Planung umsetzen.Das ist aber wiederum eine andere Geschichte die man unter der Entstehung der Stadt Lelystad nachlesen kann. 🙂

Am nächsten Tag fahren wir wieder auf der schönsten Meerstraße die ich kenne. Es ist die Verbindung zwischen Lelystad und Enkhuizen. Links das Meer und rechts das Meer, schöner kann man nicht Auto fahren. Leider unterschätzen ab und an die Möwen wohl die Geschwindigkeit eines Autos und unterwegs sieht man schon mal eine tote Möwe am Straßenrand.

Es ist sehr heiß und es zieht uns zur Küste.Die Hitze dauert nun schon einige Zeit und ich kann mich nicht erinnern, schon einmal eine so lang andauernde Hitzeperiode erlebt zu haben.  In Julianadorp ist der Campingplatz rappel voll. Das Wichtigste bei diesen Temperaturen ist Schatten und Abkühlung   und eine ordentliche Sonnenbrille 🙂

Im Meer lässt es sich gut aushalten bei 22 Grad Wassertemperatur

und auch abends kühlt es sich nicht wirklich ab. Aber es ist auszuhalten und wir stehen auf dem alten Bunker und suchen zusammen mit vielen anderen Schaulustigen, den Blutmond, der so nur alle 120 Jahre zu sehen sein soll. …und dann sieht man langsam etwas durch die Wolken schimmern  … na gut , viel sieht man nicht, aber das hier so viele Leute versammelt sind ist schon toll. Die Nacht ist warm, die Menschen sind trotz schlechter Sicht gut drauf und wir können sagen, wir sind dabei gewesen. Ist ja auch was 🙂 Den Blutmond selber haben wir nur ganz schwach durch die Dunstwolken schimmern sehen. Aber, um die gute Stimmung wiederzugeben, hier ein paar schöne Bilder vom Sonnenuntergang.

Dann endlich, am Samstag gibt es regen. Ganz komisches Wetter, erst regnet es etwas und dann scheint die Sonne. Aber nur hier, ringsherum am Himmel sind dunkle Wolken. Wir spielen am Strand etwas Fußball und als die dunklen Wolken immer dichter rwerden, fahren wir mit unseren Fahrrädern zurück zum Campingplatz. Gerade noch rechtzeitig vor dem Regenguss sitzen wir im Wohnmobil. Als der Regen aufhört, hat es sich doch ganz schön abgekühlt und wir schwingen uns wieder auf die Räder und fahren den tollen Dünenradweg Richtung Den Helder. Es fährt sich wunderbar und auch bei kleinen Steigungen brauchen wir fast gar nicht trampeln. 😉 Hier besichtigen wir das alte Fort Kikduin Vom Fort aus hat man einen tollen Ausblick und man kann über Den Helder bis nach Texel schauen. Wie wehrhaft die Menschen damals waren kann man anhand der Kanonen sehen. Der kräftige Wind lässt uns ahnen, dass der Rückweg wohl etwas mehr Pedalkraft erforden wird und wir werden ein bischen neidisch auf alle E-Biker.

Nun geht es zurücknicht nur zurück zum Campingplatz, nein, morgen geht s auch wieder nach Hause und auch dort erwartet uns die große Hitze. Temperaturen von 39,2 Grad sind für Unternehmungen einfach zu viel. Also machen wir mal ein paar Tage gar nichts und warten auf besseres Reisewetter. 🙂